Die besten Spiele des Jahres: Platz 3

Auf insgesamt 380 Meisterschaftsspiele – plus einige Partien im DFB-Pokal – kann die 3. Liga im Jahr 2019 zurückblicken. Aus dieser Menge stachen einige Partien aus diversen Gründen ganz besonders hervor: Klare Siege, torreiche Aufeinandertreffen oder emotionale Entscheidungen. Zum Jahresabschluss haben wir sämtliche "Spiele des Jahres" in einer Top20-Bilanz gebündelt. Heute: Platz 3.

Info: Die Plätze 2 und 1 werden in den nächsten Tagen bis zum 31. Dezember veröffentlicht.

Ein mitreißender Kick

Für Platz 3 unserer Spiele des Jahres reisen wir nochmals in den Südwesten: Am sechsten Spieltag empfing Waldhof Mannheim den MSV Duisburg, der erst nach 90 hochspektakulären Minuten und viel Kampf höchst widerwillig dem Aufsteiger die drei Punkte überlassen musste. 4:3 lautete der Endstand eines mitreißenden Kicks.

Treffen von Auf- und Absteigern bringen immer wieder eine gewisse Würze mit – die Favoritenrolle ist automatisch verteilt und setzt den Ex-Zweitligisten vor großen Druck, während der Liganeuling gerade in der Frühphase der Saison mit viel Schwung im Rücken befreit auftreten kann. Für Waldhof Mannheim, bis dahin ungeschlagen, kam das Spiel gegen den Tabellenzweiten Duisburg daher gerade recht. Der attraktive Gegner brachte selbst eine vierstellige Zahl Fans mit, insgesamt füllte sich das Carl-Benz-Stadion mit knapp 12.200 Besuchern sehr ordentlich. Und wer Eintrittsgeld an den Kassen hinterließ, der wurde an diesem Sonntagmittag wahrlich nicht enttäuscht.

Vier Tore in 34 Minuten

Hohe Außentemperaturen jenseits der 30-Grad-Marke boten keine idealen Bedingungen für ein flottes Spiel, das aber mit dem ersten Tor an Fahrt aufnahm: MSV-Keeper Leo Weinkauf ließ einen eigentlich harmlosen Schuss von Max Christiansen unentschlossen nach vorne abklatschen, Dorian Diring staubte gedankenschnell ab (17.).

Neun Minuten später schweißte Valmir Sulejmani aus größerer Distanz und zentraler Position den Ball sehenswert ins linke Eck, Weinkauf war dieses Mal ohne Chance. Die Zebras mussten sich schütteln, antworteten aber in einer kuriosen, für Mannheim tragischen Szene: Beim Versuch, einen weiten Ball abzufangen, stolperte SVW-Torhüter Markus Scholz, verletzte sich schwer am Meniskus. Moritz Stoppelkamp übernahm das Leder und schob ihn ins leere Tor (29.). Fünf Zeigerumdrehungen später nutzte Vincent Vermeij die spontane Mannheimer Unsicherheit und köpfte eine Flanke von Arne Sicker gar zum 2:2 in die Maschen (34.) – vor dem Seitenwechsel hätte Duisburg sogar noch in Führung gehen können.

Spektakuläres Ende

Dies holte die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht aber nach: Yassin Ben Balla traf per Direktabnahme nach einem Stoppelkamp-Freistoß (59.). Nun musste Waldhof reagieren – und niemand hätte es ihnen übelgenommen, hätten die Badener nach diesen Nackenschlägen keine Antwort mehr parat gehabt. Doch Sulejmani brachte eine Hereingabe von Jan-Hendrik Marx im Netz unter (70.), das Stadion tobte, 20 Minuten waren noch auf der Uhr.

Die brauchte Waldhof allerdings nicht, als Marcel Seegert eine offenbar einstudierte Eckenvariante aus kurzer Distanz irgendwie an Weinkauf vorbei ins Netz beförderte (75.), es war das finale Tor eines Nervenkrimis. Duisburg fiel in der Folge auf den dritten Platz zurück, der SVW kletterte auf Rang 4. Stand jetzt gehören beide Mannschaften zum Besten, was die 3. Liga zu bieten hat.

 

Weiterlesen: Plätze 20-11 // 10-4

   

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