Hildmann will beim SC Preußen "das Feuer entfachen"
Nach der schwachen Hinrunde mit nur 16 Punkten aus 20 Spielen und dem vorletzten Tabellenplatz soll Sascha Hildmann den SC Preußen Münster nun vor dem Abstieg retten. Dafür hat der 47-Jährige bereits einen Plan.
"Zu gut für den Abstieg"
Eigentlich war der Trainingsstart für den kommenden Freitag vorgesehen, doch Hildmann ließ das erste Training im neuen Jahr um einen Tag verschieben. "Damit ich vorher noch etwas Zeit habe, den Trainer- und Mitarbeiterstab näher kennenzulernen", erklärt er in einem Interview mit der "Bild". Denn auch wenn der SCP bereits fünf Punkte hinter dem rettenden Ufer liegt: Hildmann ist von der Rettung überzeugt: "Sonst hätte ich die Aufgabe definitiv nicht übernommen." Die Mannschaft sei "viel besser besetzt", als es der Tabellenplatz wiedergibt. "Die Jungs haben Potenzial", stellt Hildmann klar.
Doch warum lief es bisher nicht? "Weil die Verunsicherung riesig ist. Wenn Du in einen negativen Lauf gerätst, vernachlässigst Du leicht den Teamgedanken. Und konzentrierst Dich meist zu sehr darauf, persönliche Fehler zu vermeiden." Genau das bringe die Mannschaft aber nicht weiter, sodass der neue Preußen-Coach daran nun ansetzen will: "Ich will wieder ein Feuer in der Truppe entfachen, sie zur Einheit formen. Die letzten Spiele gegen Magdeburg und 1860 haben bereits eine deutliche Entwicklung in diese Richtung gezeigt." Hildmann macht deutlich: "Preußen ist zu gut für den Abstieg."
Aussprache mit Löhmansröben
Dabei wird er mit Jan Löhmansröben auch auf einen Spieler setzen können, den er noch aus Kaiserslautern kennt. Sonderlich harmonisch war die Trennung vor einem halben Jahr allerdings nicht verlaufen. Doch das sei nun geklärt: "Wir haben vor wenigen Tagen ein langes und gutes Telefonat geführt. Wenn wir in verschiedenen Dingen unterschiedlicher Auffassung waren, ist das inzwischen abgehakt." Denn beide verfolgen dasselbe Ziel: mit Münster den Klassenerhalt schaffen: "Ich weiß, dass Löh dafür genauso alles raushauen wird wie ich." Hildmann unterschrieb zunächst einen Vertrag bis Saisonende, der sich bei Klassenerhalt automatisch um ein Jahr verlängert.
Ob Interimscoach Arne Barez weiterhin zum Trainerteam gehören wird, steht noch nicht fest. Mit Louis Cordes hat Hildmann zudem einen eigenen Co-Trainer mitgebracht. Beide haben bereits in der Jugend des FSV Mainz 05 zusammengearbeitet. Hildmanns Debüt Ende Januar hat es dann direkt in sich: Bei Schlusslicht Carl Zeiss Jena sind drei Punkte Pflicht. Insgesamt dürften 29 Zähler aus den verbleibenden 18 Spielen nötig sein, um am Ende über dem Strich zu sehen. Eine Herkulesaufgabe.