Ärger um Zaun: Preußen-Fanszene kündigt Boykott an

Nach dem wichtigen 2:1-Auswärtssieg bei Schlusslicht Carl Zeiss Jena könnte die Stimmung bei den Anhängern des SC Preußen Münster eigentlich positiv sein, bei der aktiven Fanszene ist jedoch das Gegenteil der Fall. Weil es Streit um einen Zaun gibt, kündigt die Ultra-Szene einen Boykott der Heimspiele an.

Abtrennung von Block O

Block O: Das ist die Heimat der aktiven SCP-Fans im Preußenstadion. Sie sorgen für Stimmung und begleiten den Klub auch zu Auswärtsspielen zahlreich. Dass die Anhänger aber auch immer wieder Pyrotechnik abbrennen, – zuletzt beim Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg kurz vor der Winterpause, stößt innerhalb des Vereins allerdings auf starke Ablehnung. Die Folge: Um Pyrotechnik künftig besser auffinden zu können, soll Block O als Standort der aktiven Fanszene durch einen Zaun vom übrigen Stehplatzbereich abgetrennt werden. Damit wäre der Zugang nur noch über die Blöcke A/B, also die Sitzplatztribüne, möglich. Sollte die Maßnahme nicht greifen, droht offenbar eine Sperrung des Blocks.

"Isolierung der aktiven Fans"

In den Augen der Fans würden die Maßnahmen "bewusst auf eine vollständige Isolierung der aktiven Fans in einem abgekapselten Hochsicherheitstrakt" abzielen, heißt es in einer Stellungnahme. Es sei "nicht nachzuvollziehen, wie man mitten im Abstiegskampf auf die Idee kommt, den Heimbereich derart zu spalten." Neben dem "völlig unverständlichen Zeitpunkt" kritisiert die Fanszene besonders die Tatsache, "dass diese Entscheidung im kleinen Kreis getroffen wurde und weder der Fanbeirat Burkhard Brüx noch das Fanprojekt in diese Entscheidung eingebunden waren." Die Kritik richtet sich vor allem an Thomas Hennemann als Veranstaltungsleiter. Durch die getroffene Maßnahme habe er sich "endgültig für das Amt (…) disqualifiziert", mit seinen Ansichten zu Fanbelangen, und seiner Art mit Preußenfans umzugehen, sei er "für Preußen Münster nicht mehr tragbar", schreiben die Fans. 

Boykott "alternativlos"

Akzeptieren will die Fanszene die Maßnahmen "in keinem Fall" und sieht sich daher gezwungen, bei Heimspielen "bis auf weiteres" nicht wie gewohnt in Erscheinung zu treten. "Dieser Schritt fällt uns besonders aufgrund der sportlichen Lage sehr schwer, er ist angesichts der aktuellen Entwicklung allerdings alternativlos." Die Mannschaft sei bereits darüber informiert worden. "Wir erwarten ein sofortiges und nachhaltiges Umdenken der Verantwortlichen, sowie die Bereitschaft zur Kommunikation. Außerdem fordern wir die sofortige und restlose Aufhebung der Maßnahmen", heißt es abschließend. Wie der Verein reagiert, ist offen.

   

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