Carl Zeiss Jena: Chancen auf den Klassenerhalt schwinden
Eigentlich könnte Carl Zeiss Jena mit dem Punktgewinn bei Eintracht Braunschweig zufrieden sein. Doch in der aktuellen Situation hilft dem abgeschlagenen Schlusslicht das Remis nicht weiter – im Gegenteil.
Rückstand weiter angewachsen
Durchaus mit Kummer wird der FCC am Freitagabend den 4:3-Erfolg von Viktoria Köln beim Halleschen FC vernommen haben. Denn durch den ersten dreifachen Punktgewinn des Aufsteigers seit September ist der Rückstand des FC Carl Zeiss zum rettenden Ufer auf zwischenzeitlich 13 Punkte angewachsen. Als Julian Günther-Schmidt am Samstagnachmittag in der 21. Minute das 1:0 für das Schlusslicht gegen Braunschweig erzielte, waren es in der Blitztabelle wieder zehn Zähler Rückstand, doch weil der FCC in der zweiten Halbzeit den Ausgleich hinnehmen musste, fehlen den Thüringern nun zwölf Punkte.
Auch wenn Trainer Rico Schmitt im Interview mit "Magenta Sport" zurecht von einer "absolut gelungenen" und einer "tollen" Leistung seiner Mannschaft sprach, hilft der eine Zähler in der aktuellen Situation kaum weiter. Doch darauf kam es für den FCC-Coach unmittelbar nach Spielschluss zunächst nicht an: "Ich freue mich für die Jungs, dass die guten Trainingsleistungen in einen Punkt umgewandelt wurde." Auch Nico Hammann fand: "Wir können mit dem Punkt zufrieden sein. Noch ist nicht alles verloren."
Es braucht zwei Punkte pro Spiel
Das ist in der Tat zutreffend, allerdings sind die Chancen auf den Klassenerhalt nach nur einem Punkt aus den ersten beiden Spielen im neuen Jahr weiter gesunken. Zumal der Rückstand zum rettenden Platz 16 gleichzeitig um drei Zähler angewachsen ist. Die Rechnung ist ganz einfach: Will Carl Zeiss am Saisonende über dem Strich stehen, wozu etwa 45 Punkte nötig sein dürften, braucht es aus den verbleibenden 16 Partien satte 32 Punkte – im Schnitt also genau zwei pro Partie.
Eine wahre Mammutaufgabe, wenn man bedenkt, dass nicht mal Tabellenführer MSV Duisburg derzeit auf einen Zwei-Punkte-Schnitt kommt. Ob der kurz vor Transferende verpflichtete Aytac Sulu nochmal für Aufwind sorgen kann? Alleine wird es der 34-Jährige nicht richten können. Und zu allem Überfluss droht Günther-Schmidt erneut auszufallen, nachdem sich der Angreifer das Knie verdreht hat. "Das sah nicht gut aus", zeigte sich Schmitt besorgt, konnte aber noch keine genaue Diagnose nennen. Sicher ist dagegen, dass Ole Käuper (fünfte gelbe Karte) und Kilian Pagliuca (sah Rot) am Montag in einer Woche beim Heimspiel gegen Zwickau gesperrt fehlen wird. Und klar ist auch, dass drei Punkte im Ostduell Pflicht sind, um noch etwas Resthoffnung auf den Klassenerhalt und das Wunder 2.0 am Leben halten zu können.