"Diese eine Szene": Mannheimer Frust nach spätem Ausgleich
Mit dem 1:1-Unentschieden im Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg verlängerte Waldhof Mannheim eine beeindruckende Serie. Zufriedenheit machte sich bei den Buwe nach Spielende trotzdem nicht breit – der späte Magdeburger Ausgleich hatte den SVW-Spielern genau wie ihrem Trainer gehörig die Laune verhagelt.
Trotz Rang 4: Mannheim hadert mit Remis
Waldhof Mannheit ist durch das 1:1-Unentschieden gegen Magdeburg seit nunmehr acht Ligapartien ungeschlagen, auch die Aufstiegsränge sind weiterhin nah. Und doch wirkte es am Sonntagnachmittag, als sei der SVW soeben auf einen Abstiegsplatz gerutscht – hängende Köpfe und Frust dominierten bei den Waldhof-Akteuren. Die miese Stimmung wirkte sich nicht zuletzt auf die obligatorischen Interviews nach Spielende aus. Ernüchtert wurde zu der eine oder anderen Phrase gegriffen, wie Angreifer Valmir Sulejmani am "Magenta Sport"-Mikrofon bewies: "So ist Fußball – man kann es halt nicht ändern. Jetzt müssen wir das halt irgendwie verdauen."
Was zu verdauen war, wird bei einem Blick auf den Spielverlauf deutlich. Beide Mannschaften kamen ordentlich in die Partie, um sich dann über weite Strecken des ersten Durchgangs zu neutralisieren. Lediglich Sulejmani sorgte für zwei gefährliche Szenen vor dem Gäste-Tor (22., 34.). Auch nach Wiederanpfiff bot sich den knapp 12.000 anwesenden Zuschauern ein weitgehend ausgeglichenes Spielgeschehen, im Angriffsdrittel wirkte Magdeburg allerdings etwas zielstrebiger. Das änderte sich in der 53. Spielminute: Korte flankte von der linken Seite in das Zentrum, der umtriebige Sulejmani hielt den Fuß rein – 1:0. Im Anschluss verstanden es die Hausherren, die anlaufenden Gäste vom eigenen Tor fern zu halten, insbesondere das Mannheimer Zweikampfverhalten überzeugte. Erst in der Nachspielzeit erlaubte sich die SVW-Hintermannschaft eine einzelne Unaufmerksamkeit – und diese nutzte der FCM sogleich für den Ausgleich. Im Anschluss an einen schnell ausgeführten Freistoß stimmte die Zuordnung vor dem Waldhof-Gehäuse nicht, am Ende besorgte Bertram das späte 1:1 (90.+1).
"Haben es einfach fantastisch verteidigt"
Durchaus verständlich also, dass sich die SVW-Profis nach Spielende nicht freudetrunken in den Armen lagen. Auch Cheftrainer Bernhard Trares sprach die Unzufriedenheit förmlich aus dem Gesicht. Diese bezog sich indes ausschließlich auf das Ergebnis, von Vorwürfen an seine Mannschaft war der 54-Jährige weit entfernt. "Wir haben es einfach fantastisch verteidigt", lobte Trares die Phase nach dem Führungstreffer. "Magdeburg wusste gar nicht, wie sie vor das Tor kommen sollten."
Umso bitterer das Endergebnis. Denn in der Nachspielzeit kam sie nun einmal, "diese eine Szene, wo wir uns einfach über den Freistoß haben überraschen lassen und dadurch dann auch das Tor kassieren." So regierte im Waldhof am Sonntag die Enttäuschung. Sorgen, dass der Rückschlag negative Auswirkungen auf das Mannheimer Selbstvertrauen haben könnte, macht sich beim SVW allerdings keiner. Denn: "Wir haben alles gegeben, haben wieder einen Riesenfight geboten – und nächste Woche geht es weiter."