Trotz Punktgewinn in Zwickau: Köllner schaut nach unten

Mit einem Sieg in Zwickau hätte der TSV 1860 München den Rückstand zum Relegationsplatz auf vier Punkte verkürzen können. Nach dem 2:2 schaute Trainer Michael Köllner aber erstmal wieder nach unten – obwohl eigentlich nicht viel zum Komplett-Erfolg fehlte.

Viel Druck auf dem Kessel

Eine ruhige Nacht hatten die Münchner Löwen inklusive ihres Trainers Michael Köllner vor der Partie in Zwickau offenbar nicht. Wie der Coach auf der Pressekonferenz nach dem Spiel erzählte, hatten wohl einige FSV-Fans den Weg zum 1860-Hotel gefunden und vor dem Fenster Stimmung gemacht – mitten in der Nacht: "Unten haben welche rumgegrölt", erklärte der Coach, der direkt wusste, dass seine Mannschaft am kommenden Tag keine leichte Aufgabe erwarten würde: "Man hat im Vorfeld des Spiels gemerkt, dass viel Druck auf dem Kessel ist."

Dieser Druck entlud sich dann in einem umkämpften Spiel, das so einiges zu bieten hatte. Gerade um die Halbzeit herum war eine Menge los: In der 37. Minute traf Mölders für die Gäste, bevor Hehne ganz genau zielte und mit dem Pausenpfiff wuchtig den Ausgleich herbeiführte. Dann waren es Stefan Lex (49.) und Davy Frick (60.), die jeweils noch einen Treffer für ihre Farben nachlegten.

Die Serie hält an

Vor allem Zwickau versuchte nach dem 2:2, noch einen Treffer nachzulegen – allerdings vergeblich, was auch am stark parierenden Hiller lag: "Letzte Saison haben wir uns hier sehr schwer getan, dieses Jahr haben wir wenigstens einen Punkt mitgenommen. Wenn man aber das gesamte Spiel sieht, wären drei Punkte auf jeden Fall verdient gewesen", fand der Torhüter, dessen Mannschaft gerade in Halbzeit eins noch die ein oder andere Gelegenheit hatte: "Wir haben es verpasst, aus fünf Großchancen ein zweites Tor zu machen", bemängelte auch Köllner.

Am Ende stand aber ein wohl leistungsgerechtes Unentschieden: "Wir wussten, dass es hier nicht einfach wird. Wir haben uns gut gewehrt, hätten natürlich gerne drei Punkte mitgenommen. Am Ende des Tages müssen wir aber mit dem einen zufrieden sein", fand Stefan Lex, der nach einem Mittelhand-Bruch mit Schiene spielte, versöhnliche Worte. Kein Wunder – schließlich sind die Löwen seit mittlerweile neun Spielen ungeschlagen, wie auch Trainer Köllner nochmal hervorhob. Dennoch blickte der Coach bei seiner abschließenden Analyse eher nach unten: "So fahren wir hier nach Hause und haben auf den ersten Abstiegsplatz zwei Punkte verloren."

Am Samstag gegen Mannheim

Tabellarisch stehen die Münchner aber weiterhin gut dar – wie übrigens auch der kommende Gegner aus Mannheim. Der Waldhof steht aktuell auf dem vierten Tabellenplatz – vier Zähler vor 1860. Am kommenden Samstag steht also ein echtes Topspiel an – und damit eine Partie, in der erneut "Druck auf dem Kessel" sein dürfte.

   

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