"War nicht gut": Saibenes ehrliche Analyse
Dem FC Ingolstadt war nach dem 2:1-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern nur wenig zum Feiern zu Mute, weil die meisten Protagonisten das Ergebnis auf dem Feld erst einmal realisieren mussten – denn bis zum Schlusspfiff waren eigentlich die Roten Teufel überlegen. Bis Thomas Keller die Schanz auf den Kopf stellte.
"Das war alles Stückwerk"
Es war bezeichnend für das Spiel der Ingolstädter, dass Abwehrspieler Marcel Gaus am Gegentor entscheidend mithalf – erst säbelte der 30-Jährige über den Ball und legte somit perfekt für FCK-Stürmer Timmy Thiele vor, dann fälschte er den Schuss auch noch ins eigene Netz ab. Sinnbildlich zeigte das Tor, dass beim Tabellenzweiten der Liga an diesem Tag nicht viel zusammenlief. Und doch konnte Gaus am Ende des Tages lachen: "Wir müssen ganz klar sagen, dass wir froh sein können, die drei Punkte bei uns zu behalten."
Er selbst leitete den überraschenden Ausgang der Partie, die nämlich nicht mit der zu erwartenden Niederlage der Ingolstädter endete, mit einem Freistoß selbst ein. Thomas Keller köpfte freistehend in der Mitte ein, zuvor gelang dem Youngster bereits der Führungstreffer, bei dessen Egalisierung Gaus versehentlich mitwirkte. Die Selbstkritik des 30-Jährigen war eindeutig: "Das war alles Stückwerk und wirklich nicht gut."
"Lautern die bessere Mannschaft"
Sein Pendant auf der rechten Seite, Frederic Ananou, übernahm die Rolle des Lobenden: "Es spricht für unsere Mannschaft, dass wir nach solchen Phasen zurückkommen." Und das tat die Ingolstädter Mannschaft auch, nachdem sie von Trainer Jeff Saibene umgestellt wurde. Offen gab der Luxemburger zu: "In der ersten Halbzeit hatten wir Mühe, Zugriff zu finden und wir kamen nie richtig in die Zweikämpfe. Obwohl es beidseitig keine großen Chancen kam, war Lautern feldüberlegen und die bessere Mannschaft." Von der Raute stellte Saibene auf ein flaches 4-4-2-System um und erzwang damit das Glück seiner Mannschaft – und sicherte sich damit "extrem wichtige Punkte"
"Manchmal liegt Glück und Pech sehr, sehr nahe beinander. Heute waren wir sicherlich die glücklichere Mannschaft, da gibt es gar keine zwei Meinungen", gestand der Cheftrainer der Ingolstädter weiter ein, die sich mit dem schmeichelhaften Erfolg nicht nur auf dem zweiten Rang festigen konnten, sondern auch den aufkommenden Konkurrenten aus Lautern auf Distanz schicken konnten. Zurücklehnen dürfen sich die Schanzer nach dieser Vorstellung aber erst recht nicht: "Wir müssen eine klare Analyse machen und sagen, dass das heute einfach nicht gut war. Wenn wir noch zwei-, drei-, viermal so spielen, dann werden wir das nicht mehr gewinnen. Heute hatten wir Glück."