RWE-Neustart in der Oberliga? Die Zeit drängt

Eine Woche nach der Abmeldung vom Spielbetrieb ist die Zukunft von Ex-Drittligist Rot-Weiß Erfurt weiterhin ungewiss. Für den anvisierten Neustart in der Oberliga bleibt nicht viel Zeit.

Vier Ziele

Über 1.000 Fans fanden am Samstag den Weg ins Steigerwaldstadion – und das, obwohl gar kein Spiel stattfand. Doch die Anhänger wollten mit Sprechchören, einer Choreo und Pyrotechnik zeigten: Wir halten RWE trotz der schwierigen Situation die Treue. Wie es bei den Thüringern weitergeht, ist allerdings noch offen. In einer schriftlichen Mitteilung an Mitglieder und Fans nennt der FC Rot-Weiß Erfurt auf seiner Homepage vier wichtige Ziele.

Neben der wirtschaftliche Stabilisierung des Vereins auf Basis einer ausgeglichenen Einnahmen- und Ausgabenstruktur, der Schaffung einer neuen Vereinsstruktur und Vereinskultur, die auf Verlässlichkeit und Zusammenarbeit basiert und die kurzfristige Aufrechterhaltung der Nachwuchs- und Jugendarbeit in der Saison 2019/20 und darüber hinaus soll eine Mannschaft aufgebaut werden, die in der kommenden Saison in der Oberliga an den Start gehen kann – unter Amateurbedingungen. Damit verabschiedet sich RWE vorerst vom Profifußball. Viel Zeit für die Umsetzung bleibt allerdings nicht.

Kein NLZ mehr

Schon am 5. März muss beim Nordostdeutschen Fußball-Verband die Teilnahme an der kommenden Oberliga-Saison beantragt werden, wie die "Thüringer Allgemeine" berichtet. Eine Prüfung der Finanzen durch den NOFV erfolgt bei der Abgabe der Unterlagen zwar nicht, allerdings muss RWE gewährleisten, mit mindestens vier Mannschaften, darunter einer A-Junioren-Elf, am Jugendspielbetrieb teilzunehmen. Um den Spielbetrieb im Nachwuchsleistungszentrum bis zum Saisonende aufrecht erhalten zu können, benötigt RWE jedoch frisches Geld, wie Insolvenzverwalter Volker Reinhardt zuletzt in einem MDR-Interview durchblicken lässt.

Ohnehin wird die Arbeit im NLZ künftig erschwert: Durch den Abstieg aus der Regionalliga verliert RWE zur kommenden Saison den Status als Nachwuchsleistungszentrum. Vereine unterhalb der Regionalliga können nur dann ein vom DFB anerkanntes Leistungszentrum unterhalten, wenn die U19- oder U17-Mannschaften des Clubs in den vergangenen drei Jahren ununterbrochen der Junioren-Bundesliga angehört haben und noch angehören – das ist bei RWE nicht der Fall. Durch die Aberkennung werden bei Vereinswechseln von in Erfurt ausgebildeten Talenten künftig keine Ausbildungsentschädigungen mehr gezahlt. Ein schmerzhafter Einschnitt in einer ohnehin nicht schwierigen Situation.

   

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