1. FC Magdeburg vor Kellerduell: Wollitz fordert Taten

Seit November wartet der 1. FC Magdeburg auf einen Sieg und ist infolgedessen in den Abstiegskampf abgerutscht. Am Samstag ist mit dem Chemnitzer FC ausgerechnet eine Mannschaft zu Gast, die sich mit ansteigender Form zuletzt aus dem Tabellenkeller befreien konnte. Cheftrainer Claus-Dieter Wollitz sprach vor dem Kellerduell über die Mentalität, die seine Spieler nun zeigen muss.

Offen Worte von Wollitz

Dass Orkantief 'Sabine' zum Wochenstart die Trainingsplanung durcheinanderwirbelte, passte für FCM-Cheftrainer Claus-Dieter Wollitz in das aktuelle Bild, das der Verein vor dem Abstiegsgipfel mit dem Chemnitzer FC bietet: "Wir sollten die Situation annehmen und uns dem stellen. Das bedeutet, dass man im Training auch die Bedingungen annimmt und nicht wegläuft."

Weglaufen ist für die Mannschaft auf dem Platz ohnehin keine Option, denn der Druck auf die Magdeburger steigt. "Wir haben uns etwas anderes vorgestellt, besonders wenn man die beiden letzten Heimspiele sieht", bezog der Übungsleiter klare Stellung, über die er auch mit der Mannschaft gesprochen hat. Denn nicht nur Wollitz fordert: "Wir reden immer über dies und das, aber wir sollten es einfach zeigen."

Ausgerechnet jetzt kommt mit dem CFC ein Team, das zu den formstärksten der Liga zählt – und sich damit zuletzt aus dem Keller befreien konnte. Dass Chemnitz am vergangenen Sonntag beim 3:0-Sieg gegen Halle von einem zweifelhaften Elfmeter profitierte, gehört für Wollitz zum Fußball dazu: "Ich kann jetzt auch sagen, dass das 2:0 am Samstag auch Abseits war. Dennoch ist es der falsche Ansatz, sich über diese Szenen aufzuregen."

"Jeder hat eine Verantwortung"

Wichtiger sei, dass die Mannschaft nun reagiert: "Nach Niederlagen zeigt sich, dass wenn eine Mannschaft richtig zusammensteht und richtig zusammen arbeitet, dass man auch Niederlagen auch etwas mitnehmen kann." Dazu nimmt Wollitz seine Spieler in die Pflicht. "Jeder hat eine Verantwortung, es gilt nicht nur für drei Spieler. Mit nur drei, vier Spielern werden wir in dieser engen Liga keine Spiele gewinnen und ich will nicht, dass sich jemand hinter einem anderen versteckt", kündigte der Cheftrainer des FCM an, dass er nun von allen Spielern im Kader die Bereitschaft verlangt.

Und dazu sei sein Team entschlossen: "Die Spieler sagen selbst, dass sie eine Reaktion zeigen wollen. Wir halten sie nicht auf, wir erwarten auch eine Reaktion." Aus den Trainingseinheiten heraus will Wollitz seiner Mannschaft nichts absprechen, auf dem Platz fehle allerdings die Konstanz. Im Heimspiel gegen die Himmelblauen, die auf den gelb-gesperrten Philipp Hosiner (zuletzt vier Doppelpacks in Folge) verzichten müssen, ist deswegen auch Leidenschaft gefordert: "Man muss einfach brennen für diese Momente und einfach mal dankbar sein, dass man Spieler und Teil dieses Vereins ist. Das konnten wir in den Heimspielen noch nicht sehen."

Zu den Akteuren, auf die Wollitz dann auch wieder setzen wird, zählt Björn Rother. Der defensive Mittelfeldspieler unterstützte seinen Coach schon in der Pressekonferenz: "Wer auf ein Heimspiel beim 1. FC Magdeburg kein Bock hat, der ist hier Fehl am Platz." Es sei "egal, ob mal eine Flanke ins Aus geht oder ein Pass zum Gegenspieler", entscheidend wäre die Überzeugung des Teams. Und die kann Magdeburg nur auf dem Platz zeigen. Bei einer Niederlage, es wäre die vierte in Folge vor heimischem Publikum, würde Chemnitz am FCM vorbeiziehen. Ein Szenario, das die Elbstädter unbedingt verhindern wollen – auch, um nicht noch tiefer unten reinzurutschen. 

   

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