Schommers einfacher Auftrag: "Jag das Ding ins Netz!"
Eine Siegesserie vor der Winterpause half dem 1. FC Kaiserslautern aus dem Tabellenkeller, seit dem Jahreswechsel aber warten die Roten Teufel auf einen Erfolg. Obwohl die Elf von Trainer Boris Schommers ansehnlichen Fußball bot. Deswegen soll in Braunschweig nun wieder ein Ertrag unter dem Aufwand stehen.
FCK minimiert Reisestrapazen
Mit dem Zug wird der 1. FC Kaiserslautern nach Braunschweig anreisen, um sich den Fahrtstress auf den Autobahnen zu ersparen. Denn gewurmt hat die Roten Teufel schon genug – allen voran natürlich die Punkteausbeute seit dem Jahreswechsel. Nur zwei Zähler aus drei Partien, es hätte mehr sein können.
"Auch, wenn ich immer sage, dass ich der Mannschaft nichts vorwerfen kann, bleibt es ein Ergebnissport", weiß auch Boris Schommers, dass die Geduld der Fans von den ausbleibenden Erfolgen strapaziert wird. Und auch die eigenen Nerven sind gespannt: "Dann nervt uns das natürlich und es nervt jeden anderen. Es hilft aber nicht besonders viel, sich damit lange zu beschäftigen. Man muss einfach sagen, wenn es noch nicht gereicht hat, musst du mehr machen."
Mehr kann die Mannschaft dann in Braunschweig machen, um bei den Niedersachsen dann auch wieder den Anschluss zur Spitzengruppe der Liga herzustellen. Kein leichtes Unterfangen, auf das sich Schommers einstellt: "Nach der Winterpause hat man gesehen, dass sie zwei gute Spiele absolviert haben. Sie haben einiges gut gemacht, wo sie ihren Matchplan nicht groß verändern müssen. Deswegen werden sie selbstbewusst auftreten."
"Dürfen ruhig kritisch sein"
Selbst kann der FCK-Cheftrainer bei seinem Kader wohl aus dem Vollen schöpfen, mit Timmy Thiele und Lucas Röser kehren auch die zuletzt angeschlagenen zurück. Die Vorgehensweise der Lautrer ist für Schommers eindeutig: "Ich habe die Konsequenz heute eingefordert. Du musst den absoluten Willen haben, in der Box das Tor zu machen. Da ist es total egal, mit welchem Körperteil." Wenn sich einem Spieler die Schussposition bietet, dann fordert Schommers den Abschluss und keinen weiteren Haken, um das Spielgerät ins Tor zu tragen. "Jag das Ding ins Netz!", fordert der Übungsleiter daher von seiner Mannschaft.
Wer letztlich dann den Treffer erzielt, spielt für Schommers nur eine untergeordnete Rolle: "Wenn morgen einer aus elf Metern auf das Tor zimmert und ein zweiter Spieler den Abpraller über die Linie drückt, dann bin ich komplett zufrieden." Und von den Pfiffen auf den Rängen ließe sich der Coach nicht aus der Ruhe bringen. "Ich sehe das überhaupt nicht so dramatisch. Von 18.000 Zuschauern haben 100 gepfiffen", blickt Schommers auf das 1:1-Unentschieden gegen Münster zurück, dass nicht jedem Anhänger schmeckte. Dem FCK auch nicht.
Deswegen behält der Fußballlehrer ein offenes Ohr für die Fans: "Ich kann den Unmut verstehen und wenn sie direkt nach dem Spiel enttäuscht sind, dann sind wir das auch. Wenn sie das realistisch und sachlich beurteilen, dann dürfen sie ruhig kritisch sein." Im Spiel gegen Braunschweig kann die Mannschaft daran arbeiten, dass diese Kritik verstummt. Auf die Tabelle wird nicht geschaut: "Für uns geht es darum, dass wir jetzt auch mal Ertrag unter dem Strich haben."