Lieberknecht nach Pleite in Zwickau mächtig sauer

Auf sechs Punkte hätte der MSV Duisburg die unmittelbare Konkurrenz aus Ingolstadt und Unterhaching nach deren Patzern am Samstag mit einem Sieg in Zwickau distanzieren können. Doch anstatt einen weiteren Schritt Richtung Aufstieg zu gehen, patzen die Zebras selbst. Ein Umstand, über den Trainer Torsten Lieberknecht mächtig sauer war.

"Absolute Vollkatastrophe"

Wenn der Erste beim 15. der Tabelle gastiert, sind die Rollen normalerweise klar verteilt. Doch wie ein Tabellenführer agierten die Zebras in Zwickau nicht, vor allem offensiv blieb der MSV erschreckend harmlos. Der Ausfall von Kapitän und Top-Torjäger Moritz Stoppelkamp war deutlich zu merken. Daran festmachen wollte Lieberknecht die Pleite zwar nicht, fand im Interview mit "Magenta Sport" aber dennoch klare Worte: "Wir haben zu kompliziert gedacht und uns in Einzelaktionen verstrickt." Zudem habe im Spiel nach vorne die Entschlossenheit gefehlt.

So reichte dem FSV Zwickau ein Tor nach einer Ecke, um den Tabellenführer in die Knie zu zwingen. "Ein Scheiß-Gegentor", ärgerte sich der MSV-Coach über das Kopfballtor des früheren Duisburgers Gerrit Wegkamp nach 60 Minuten. Die Entstehung des Treffers bezeichnete Lieberknecht dabei als "absolute Vollkatastrophe". Was der Duisburger Übungsleiter meinte: Auf der rechten Abwehrseite hatte Joshua Bitter das Laufduell mit Nils Miatke eigentlich schon gewonnen und war im Ballbesitz, verstolperte das Leder dann allerdings ohne Bedrängnis und verschuldete damit die Ecke, die zum Tor für die Sachsen führte. "Es ist extrem enttäuschend, ohne Punkte nach Hause zu fahren", befand Connor Krempicki, der nach einem im August erlittenen Mittelfußbruch erstmals wieder zum Einsatz kam. "Für mich ist es zwar schön, wieder dabei zu sein. Richtig freuen kann ich mich aber nicht, wenn wir hier nichts mitnehmen."

Nur ein Sieg aus den letzten sechs Spielen

Auch Tim Albutat bezeichnete die Niederlage als "sehr ärgerlich" – vor allem nach den Ergebnissen von Samstag: "Wir wussten, dass wir einen großen Schritt machen konnten." MSV-Präsident Ingo Wald sprach diesbezüglich von einem "verlorenen Spieltag. Alle haben für uns gespielt – nur wir nicht. Das ist sehr ärgerlich!" Gleichzeitig hielt Albutat aber auch fest: "Wir sind immer noch Tabellenführer." Eine zutreffende Erkenntnis, zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass die Duisburger nur eine der letzten sechs Partien gewinnen konnten und in Zwickau bereits die fünfte Auswärtsniederlage in dieser Saison kassierten – ein vergleichsweise hoher Wert für einen Spitzenreiter. 

Nach der ersten Pleite seit Ende November muss der MSV am kommenden Samstag eine Reaktion zeigen. Dann gastiert der auswärtsstarke SV Waldhof Mannheim in der heimischen Arena, wo Duisburg bisher nur eine Pleite einstecken musste. "Wir müssen zusehen, dass wir unsere Heimspiele gewinnen", richtete auch Albutat den Blick auf das kommende Wochenende. Mit einem Sieg könnte Duisburg den Vorsprung auf die direkte Konkurrenz wieder ausbauen. Und damit das in die Tat umsetzen, was in Zwickau misslang.

   

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