"Verhältnis ist intakt": HFC hält vorerst an Ziegner fest
Überraschende Entscheidung beim Halleschen FC: Torsten Ziegner bleibt vorerst Trainer und wird auch am Sonntag beim Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching auf der Bank sitzen – das ist das Ergebnis einer Sitzung der Gremien am Dienstagabend.
Heskamp fordert Taten
Sechs der letzten sieben Liga-Spiele verloren, dabei 21 Tore kassiert, in der Tabelle auf Platz 12 abgerutscht, nur noch sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone und Anfang des Monats zudem im Landespokal bei Viertligist Halberstadt ausgeschieden: Hinter dem Halleschen FC liegt eine desaströse Negativserie, die am Montagabend mit der 1:6-Klatsche bei Bayern München II auf ihrem vorläufigen Tiefpunkt angekommen ist. Entsprechend war die Trennung von Trainer Torsten Ziegner erwartet worden, doch der HFC hält durchaus überraschend weiterhin am 42-Jährigen fest. "Wir haben heute lange mit dem Mannschaftsrat und den Spielern gesprochen", berichtet Sportdirektor Ralf Heskamp nach einer Sitzung von Vorstand und Verwaltungsrat am Dienstagabend. "Allen ist klar, dass die Leistung am Montagabend insbesondere in der 2. Halbzeit indiskutabel war."
Dennoch sei in den "intensiven Gesprächen" deutlich geworden, "dass das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft intakt ist". Spieler und Trainer seien überzeugt, "gemeinsam die schwierige sportliche Situation überwinden zu können", so Heskamp, der gleichzeitig klarstellt: "Diesen Worten muss nun aber auch eine entsprechende Leistung am Sonntag folgen. Spieler und Trainer wissen, dass in der aktuellen sportlichen Misere gegen Unterhaching Taten folgen müssen." Im Klartext: Die Verantwortlichen wollen eine deutliche Reaktion sehen, bestenfalls in Form von drei Punkte. Eine neuerliche Niederlage ist tabu, ansonsten dürfte Ziegner Geschichte sein.
"Er ist die beste Lösung für uns"
Am Dienstagvormittag hatte sich Ziegner einen Tag nach der höchsten Drittliga-Niederlage der Vereinsgeschichte gefasst gezeigt: "Es gibt keinen Grund für mich, zu resignieren. Ich zweifele nicht, aber natürlich hinterfrage ich alles", wurde er in der "Mitteldeutschen Zeitung" zitiert. Rückendeckung bekam er von Stürmer Terrence Boyd, der dem "MDR" sagte: "Wir wollen mit ihm weiterarbeiten, wir stehen hinter ihm. Er ist die beste Lösung für uns – auch für den Abstiegskampf. Ich kann mir keine bessere Option vorstellen. Wir Spieler wissen, dass wir Schuld an der aktuellen Situation sind. Wir haben den Trainer im Stich gelassen." Gegen Unterhaching ist das Team um den US-Amerikaner nun in der Pflicht.