Mannheim dreht Topspiel in Duisburg, Verfolger rücken heran
Nächste Pleite für Tabellenführer MSV Duisburg. Trotz 2:0-Pausenführung unterlagen die Zebras gegen Waldhof Mannheim 2:3. Der Aufsteiger ist damit nun Zweiter. Auch Ingolstadt ging beim 0:3 in Rostock als Verlierer vom Platz, zudem verlor Braunschweig in Würzburg (1:3). Im Keller rückt das rettende Ufer für Jena nach einem 0:2 gegen Meppen wieder in weite Ferne, Münster sendete beim 2:0 gegen Uerdingen ein Lebenszeichen. Kaiserslautern und Zwickau trennten sich torlos.
Duisburg 2:3 Mannheim: Waldhof dreht verrückte Partie
Im Spitzenspiel des 25. Spieltags setzte der heimische MSV direkt zu Beginn ein Ausrufezeichen. Bitters Flanke von der rechten Seite verlängerte Engin auf den lauernden Vermeij, der das Leder mit dem Kopf über die Linie drücken konnte (3.). Der SVW versteckte sich zwar keineswegs und suchte sein Heil in der Offensive, doch bis auf einen Kopfball von Ferati nach einer Ecke (9.), blieben Chancen für die Gäste zunächst aus. Duisburg machte fortan eindeutig das Spiel, Mannheims setzte auf Konter, die dann aber zu schlampig und ungenau ausgespielt wurden. Auf der Gegenseite ging kurz vor der Pause ein Raunen durchs Stadion. Vermeij versuchte es mit einem Flachschuss aus 15 Metern, den Conrad abfälschte und richtig gefährlich machte. Königshofer konnte den Ball gerade noch an die Latte lenken (38.). Die Meidericher drückten weiter auf die Erhöhung, doch wieder konnte Königshofer gegen Vermeij im 1-gegen-1 parieren (39.). Kurz darauf war der Schlussmann allerdings doch machtlos. Königsmann konnte zwar noch gegen Daschner parieren, doch von dort kullerte das Leder zu Engin, der es wieder in die Mitte bugsierte, wo Vincent Vermeij seinen Doppelpack schnürte (43.).
Mannheim kam mit deutlich mehr Schwung aus der Kabine. Kortes Schuss aus 20 Metern lenkte Weinkauf zur Ecke (51.), aber kurz darauf kam der Aufsteiger zum Anschluss. Weinkauf konnte einen Abschluss aus elf Metern nur nach vorne abklatschen lassen, wo Korte nicht im Abseits stand und aus der Drehung zum 1:2 traf (54.). Nur drei Minuten später wurde Ferati im Strafraum des MSV zu Fall gebracht und den fälligen Elfmeter verwandelte Gianluca Korte sicher unten rechts zum 2:2 (58.). Es wurde im Anschluss ein echtes Spitzenspiel mit guten Chancen auf beiden Seiten. Stoppelkamp wurde gerade noch geblockt (63.) und im Gegenzug konnte Sulejmani aus spitzem Winkel nicht mehr den Ball aufs Tor ziehen (64.). Drei Minuten später stand Korte kurz für seinem Hattrick, doch ein Drehschuss aus zwölf Metern konnte Weinkauf gerade noch parieren (67.). Zehn Minuten vor dem Ende hätten die "Buwe" das Spiel beinahe gänzlich gedreht, aber gegen Sulejmanis Kopfball zeigte Weinkauf eine fantastische Parade (79.). Kurz darauf stand der Gästeblock mit den 1.000 Gästefans dann aber doch völlig Kopf. Nach einer Ecke flipperte die Kugel mehrfach im Fünfer hin und her. Am Ende war es Schuster, der aus der Drehung mit dem dritten Abschluss aus fünf Metern das Leder zum 3:2 im Tor unterbrachte. Diesen knappen Sieg, nach zwei völlig unterschiedlichen Halbzeiten, nahm der SVW am Ende über die Zeit und ist nun Tabellenzweiter. Duisburg kassierte derweil die zweite Pleite in Folge.
Rostock 3:0 Ingolstadt: Hansa bezwingt schwache Schanzer
Gegen das Spitzenteam aus Ingolstadt zeigte sich Hansa Rostock gänzlich ohne Respekt und störte die Oberbayern bereits früh und äußerst robust. Auch spielerisch zeigte die Kogge gute Ansätze und ließ den FCI kaum zur Entfaltung kommen. Folglich ging Hansa nach 21 Minuten völlig verdient in Führung. Scherff legte das Leder zu Butzen ab, der direkt mit Links platziert rechts unten aufs Tor schoss und Buntic keinerlei Chance zur Abwehr gab (21.). Nur zwei Minuten später hätte es zwingend 2:0 stehen müssen, als Butzen eine scharfe Hereingabe vor dem Tor nur haarscharf verpasste (23.). Von der Saibene-Elf kam weiterhin nichts in der Offensive und fing sich folglich das 0:2. Opoku wurde offensiv nicht angegriffen und konnte auf den freien Verhoek ablegen, der aus sechs Metern zum 2:0 einschieben durfte. (34.). Selbst das 0:2 weckte die Ingolstädter überhaupt nicht aus, sodass der Pausenrückstand auch in der Höhe völlig verdient ausfiel.
Wer mit einem veränderten Auftreten der Schanzer in Durchgang zwei gerechnet hatte, der sah sich getäuscht. Dagegen hätte Hansa in der 48. Minute wieder erhöhen müssen. Scherff legte von der Grundlinie zurück zum freien Neidhart, der aus neun Metern nur einen Ingolstädter an der Hand traf (48.). Ein möglicher Elfmeterpfiff blieb indes aus. Erst in der 56. Minute kam der FCI zur ersten großen Chance. Elvas Pass war perfekt für Eckert-Ayensa, der sofort abzog und am stark reagierenden Kolke scheiterte (56.). Hansa nahm sich zwar etwas zurück im Offensivspiel, überließ Ingolstadt aber so gut wie keine Chancen auf den Anschluss. Nah dran war Kaya nach 20 Minuten, der von Kutschke geschickt worden war. Kurz vor dem Tor kam jedoch Kolke heraus und fischte das Leder vom Fuß des Schanzers (69.). Kurz vor dem Ende setzte Hansa final den Deckel auf die Partie. Nachdem Neidhart noch frei vor dem Tor gescheitert war (83.), machte es sein Kollege Breier kurz darauf besser. Nach einem schweren Fehler im Aufbau wurde der Stürmer perfekt in die Gasse geschickt und steckte das Leder unter Buntic hindurch zum 3:0-Endstand in die Maschen. Nach dem zweiten Sieg in Serie verkürzt Hansa den Rückstand zu den Aufstiegsplätzen auf drei Punkte, während Ingolstadt nach der dritten Pleite hintereinander auf Rang drei zurückfällt.
Würzburg 3:1 Braunschweig: Kickers lassen BTSV keine Chance
Einen wahren Start nach Maß erwischten die Würzburger Kickers vor heimischer Kulisse. Nach einem Einwurf auf links kam Sané aus der Drehung zum Schuss und platzierte die Kugel ganz knapp aufs linkes Eck. Da Fejzic etwas unschlüssig zu Werke ging und den Ball am Tor vorbei zu fliegen wähnte, schlug die Kugel im Tor ein und brachte den Kickers die frühe Führung. Während die Gäste ungewohnt überfordert wirkten, spielte Würzburg einfach weiter nach vorne. Bereits in der 18. Minute setzten die Franken nach. Sanè setzte Burmeister unter Druck und nahm ihm das Leder ab. In der Mitte konnte er den völlig freien Baumann anspielen, der aus elf Metern locker auf 2:0 erhöhen konnte (18.). Vom BTSV kam in der Offensive so gut wie nichts, dagegen hätte Vrenezi mit einem abgefälschten Schuss in der 24. Minute beinahe gar auf 3:0 gestellt, aber Fejzic verhinderte den Einschlag. Würzburg nahm im Anschluss ein wenige den berühmten Fuß vom Gas, was den Gästen aber auch nicht wirklich zu gefährlichen Szenen verhalf. Kurz vor der Pause hätte es beinahe doch noch 3:0 gestanden, doch Sontheimers Distanzhammer wurde im Fünfer noch von einem Braunschweiger geblockt (45.).
Braunschweig-Trainer Antwerpen wechselte zur Pause gleich dreimal und unterstrich damit seine Unzufriedenheit mit der Leistung seiner Elf. Die Wechsel zeigten durchaus Wirkung, denn die erste Chance nach der Pause gehörte den Gästen. Nach einem Einwurf probierte es Kobylanski mit einem Volley, zog aber über das Tor (53.). Auch Würzburg spielte weiterhin in der Offensive mit. Ein erneuter Distanzschuss von Sontheimer rauschte am Tor vorbei (57.). Auch die nächste Chance gehörte den Kickers. Hemmerichs Freistoß aus 17 Metern konnte Fejzic gerade noch am Tor vorbei lenken (63.). Trotzdem wirkten die Gäste deutlich griffiger als noch vor dem Pausentee, was sich 20 Minuten vor dem Ende auch im Ergebnis widerspiegelte. Kobylanskis starker Pass auf den starteten Bär konnte dieser im Zentrum zu Pourie bringen, der nur noch ins leere Tor einschieben musste (70.). Braunschweig probiert im Anschluss mit viel Zug zum Tor auf den Ausgleich zu gehen, fing sich dabei aber die Entscheidung zugunsten der Gastgeber. Einen Konter der Kickers nahm Kaufmann mit, traf mit seinem Schuss den linken Pfosten des Braunschweiger Tores, doch den Rebound konnte Sané über die Linie drücken (83.). Mit dem Tor war dem BTSV endgültig der Zahn gezogen und die Franken rücken in der Tabelle an die Gäste heran.
Kaiserslautern 0:0 Zwickau: Nullnummer auf dem Betze
Der erste Abschluss der Partie auf dem Betzenberg ging auf das Konto der "Roten Teufel". Weil Frick im Zweikampf mit Pick ausrutschte, konnte der Offensivmann in den Strafraum ziehen und abschießen. Sein Versuch ging aber links am Tor vorbei (9.). Auch der nächste Abschluss gehörte der Heimelf. Nach einem Doppelpass mit Kühlwetter kam Pick frei vor Brinkies zum Abschluss, doch Brinkies war auf dem Posten und klärte zur Ecke (16.). Der FCK wurde immer zwingender, vergaß aber sich selbst zu belohnen. Thiele wurde aus der eigenen Hälfte auf die Reise geschickt und zog aufs lange Eck ab. Brinkies war aber auf dem Posten und klärte bärenstark zur Ecke (26.). Dass Zwickau selbst in der Offensive aber nicht abzuschreiben war, zeigte sich nach einer halben Stunde, als Wegkamp links unten ins Netz traf, aber aufgrund einer Abseitsposition zurückgepfiffen wurde (29.). Die Szene sorgte im Anschluss für mehr Befreiung bei den Schwänen. Jensen probierte es mit einem Distanzfreistoß aus 30 Metern, verfehlte das Tor nur knapp. So plätscherte die Partie mit einem torlosen Remis in die Pause.
Aus dieser kam wieder der FCK mit etwas mehr Druck. Thiele setzte sich auf Außen durch und brachte das Leder in den Strafraum zu Kühlwetter, dessen Abschluss aber von der Zwickauer Defensive geblockt werden konnte (49.). Weiter ging das fröhliche Chancenvergeben der Gastgeber. Kühlwetter ließ auf links Godinho ganz alt aussehen und legte an den Fünfer zu Zuck, der kurz vor dem freien Abschluss noch von einem Zwickauer geblockt werden konnte (60.). Wie schon im ersten Durchgang wäre – trotz der Überlegenheit des FCK – beinahe Zwickau in Führung gegangen. Wegkamps Flanke auf den Kopf von Dörfler köpfte dieser mit dem Hinterkopf an den Pfosten, hatte dabei aber wohl im Abseits gestanden (69.). Ein Tor sollte an diesem Samstag auf dem Betzenberg nicht mehr fallen, kurz vor Schluss sah Bachmann auf Seiten des FCK lediglich noch die Ampelkarte für ein Foul im Mittelfeld. Beide Teams rangieren damit weiter im unteren Mittelfeld.
Uerdingen 0:2 Münster: Preußen landen Auswärtscoup
Der im Aufwind befindliche KFC übernahm gegen die akut abstiegsbedrohten Preußen von Beginn an das Kommando und drückte die Westfalen in die eigene Hälfte. Die wussten allerdings mit schnellen Kontern immer wieder für Gefahr zu sorgen. So hatte Rossipal nach 13 Minuten im Anschluss an einen Konter die erste Chance der Partie für Preußen, zog aber am Tor vorbei (13.). Der KFC brauchte selbst knapp 20 Minuten für den ersten Abschluss. Der Distanzschuss von Evina landete aber direkt in den Armen von Schulze Niehues. Trotz der spielerischen Dominanz der Gastgeber wirkten die Gäste gut sortiert und bekamen immer mehr Tempo und Selbstvertrauen in die eigenen Aktionen. Immer mehr verlagerten die Westfalen das Spiel in die Hälfte der Gäste und holten nach gut einer halben Stunde die Belohnung. Königshofer verursachte einen Strafstoß, den Heinz Mörschel unten links zur Führung für den SCP veredeln konnte (35.). Im Gegenzug wäre Uerdingen doch beinahe zum Ausgleich gekommen, aber Schulze Niehues behielt im 1-gegen-1 gegen Tom Boere die Oberhand und parierte (36.). Somit konnten die cleveren Gäste die nicht unverdiente Führung mit in die Kabine nehmen.
Nach dem Pausentee wollten die Gäste gleich nachlegen. Wagner schickte Königs auf die Reise, der jedoch im letzten Moment noch von einem KFC-Verteidiger gestoppt werden konnte (48.). Uerdingen hatte weiterhin zumeist den Ball, sorgte aber kaum für Gefahr. Dagegen hätte Münster nach gut einer Stunde beinahe erhöht, aber Cueto scheiterte mit einem verdeckten Schuss am Abwehrbein von Königshofer (60.). Im Gegensatz zu den Vorwochen gelang den Münsteranern allerdings diesmal das Sicherheit gebende Tor. Cueto setzte einen Springt vom eigenen Sechzehner an und hatte noch das Auge für Königs, der aus fünf Metern ins leere Tor einschob (73.). Uerdingen fiel auch in der Folge kaum etwas ein. Lediglich eine Einzelaktion von Osawe sorgte nach 79 Minuten für ein wenig Gefahr, doch nach seiner Ablage schoss Girdvainis das Leder nur über das Tor. Es blieb beim verdienten 0:2 für die Gäste, die somit wieder ein wenig Hoffnung im Abstiegskampf schöpfen.
Jena 0:2 Meppen: SVM greift oben an, FCC fällt weiter zurück
Das Tabellenschlusslicht aus Thüringen wäre zu Beginn der Partie beinahe von den Gästen aus dem Emsland zur Führung eingeladen worden. Weil SVM-Keeper Domaschke einen Abschlag direkt zum Gegner spielte, hätte Gabriele eigentlich nur aufs leere Tor schießen müssen, brauchte aber zu lange und vergab die Möglichkeit (7.). Wie schon beinahe gewohnt in der Saison schlug es aber zuerst im Tor der Gastgeber ein. Ballmert flankte an den zweiten Pfosten, wo Tankulic in der Luft stand und er Kopf aus kurzer Distanz den Ball ins Tor wuchtete (15.). Das Tor tat dem SVM sichtlich gut und nahm Jena die geraden gewonnen Selbstbewusstseinsmomente. Meppen wusste das Spiel gekonnt zu beruhigen und den FCC in der eigenen Hälfte zu halten. So ergab sich für die Zuschauer wahrlich keine ansehnliches Spiel und noch weniger Torchancen. Bis auf das Tor gab es bis zur Pause nicht einen einzigen zwingenden weiteren Torschuss, sodass es folgerichtig mit dem 0:1 in die Kabine ging.
Direkt nach der Pause legte der SVM ein wenig aus dem Nichts nach. Im Anschluss an eine Ecke fasste sich Florian Egerer ein Herz und wuchtete den abgewehrten Ball aus gut 25 Metern unten rechts in den Kasten des FCC (50.). Im Anschluss plätscherte das Spiel erneut, wie schon im ersten Durchgang, vor sich hin. Jena fiel kaum etwas ein, Meppen brauchte mit der Führung im Rücken nicht mehr zu machen. Somit entwickelte sich ein Spiel, dass für die Zuschauer nur schwer zu verdauen war und das der SVM am Ende glanzlos aber effektiv mit 2:0 gewann.