Würzburger Kickers: Blicke gehen nach oben
Nach einem souveränen 3:1-Sieg gegen Eintracht Braunschweig dürfen die Würzburger Kickers in der Tabelle mittlerweile vorsichtig nach oben schauen. Grund für den Sieg: Eine konzentrierte Leistung, Matchwinner Saliou Sané und Extramotivation, für Leroy Kwadwo zu gewinnen.
Optimaler Start
Das Jahr 2020 hielt für die Würzburger Kickers bisher drei Siege, ein Unentschieden und lediglich eine Niederlage bereit – zehn Punkte aus fünf Spielen. Mit diesem Selbstvertrauen starteten die Bayern auch in das Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig, das letzte Woche gegen Kaiserslautern noch zu überzeugen wussten. Zwar habe Kickers-Trainer Michael Schiele "mit einem tiefen Gegner gerechnet", wie er auf der Pressekonferenz nach dem Spiel gestand, doch der Start hätte besser nicht laufen können: Nicht einmal zwei Zeigerumdrehungen waren vollendet, als Winter-Neuzugang Saliou Sané in seinem Startelfdebüt den überraschten Braunschweiger Keeper Fejzic zum 1:0 überlisten konnte (2.). "Ein Topstart in die Partie", empfand auch der Übungsleiter. Noch in der Anfangsphase konnte nach einer Vorlage von Sané durch Sturmpartner Baumann auf 2:0 erhöht werden (18.).
Ein "überragendes Spiel"
Bis zur Halbzeit spielten nur die Würzburger. "Wir haben immer wieder weitergemacht. Wir hatten ein hohes Pressing", analysierte Schiele die ersten 45 Minuten. Mit einem dreifachen Wechsel beim Gegner zur zweiten Hälfte habe es einen kleinen Bruch im Spiel gegeben, der auch zum Anschlusstreffer führte, bei dem "nicht gut gesprochen" worden sei, als Marvin Pourié, bis zum Winter noch Sturmpartner von Sané beim Karlsruher SC, aus kurzer Distanz einnetzen konnte (70.). Doch wirkliche Spannung kam nicht mehr auf, da Saliou Sané noch ein zweites Mal treffen konnte und somit nach einem Konter den Endstand von 3:1 herstellte (83.). Der Matchwinner selbst kategorisierte den Auftritt im Interview mit dem Vereins-TV als "überragendes Spiel". Auch sein Trainer bestätigte, es sei "alles gut gelaufen für ihn". "Wir haben über 90 Minuten eine gute Leistung gezeigt und sind froh, die drei Punkte hier zu behalten", resümierte Schiele abschließend. Diese drei weiteren Punkte bedeuten 37 insgesamt, die für Platz 8 reichen. Der Relegationsrang ist für die Kickers nur noch fünf Punkte entfernt und die Formkurve zeigt derzeit deutlich nach oben. Übrigens: Der FWK hat derzeit mehr Punkte auf dem Konto als in der Saison 2015/16, die bekanntlich mit dem Aufstieg endete.
"Gas geben, auch für Leroy"
Ein weiterer Faktor vor dem Spiel sei der Vorfall um Leroy Kwadwo gewesen, der gegen Braunschweig gelb-gesperrt fehlte. Es sei "eine unangenehme Situation für uns alle" gewesen, gewährte Frank Ronstadt, der Kwadwo als Linksverteidiger ersetzte, Einblicke. "Uns war von vornherein klar, dass wir auf dem Platz Gas geben, auch für Leroy – und das hat man gesehen. Wir haben uns zerrissen.", empfand der Verteidiger. Und auch der Mann des Spiels, Saliou Sané, erzählte anschließend "schon häufiger" solche Situationen selbst erlebt zu haben. Ein Vorfall, der scheinbar in Würzburg ganz schön zusammengeschweißt hat. Nächsten Samstag gilt es für die Kickers, diese Leistung in Zwickau zu bestätigen.