Torfestival in Halle: HFC unterliegt Unterhaching mit 3:5
In einer wahnwitzigen Begegnung unterliegt der Hallesche FC am Ende mit 3:5 gegen die SpVgg Unterhaching. Mann des Tages ist Dominik Stroh-Engel, der in seinem 199. Drittligaspiel drei Tore, ein Eigentor und einen Abseitstreffer erzielt. Für HFC-Trainer Torsten Ziegner könnte es das letzte Spiel auf der Trainerbank in Halle gewesen sein.
Stroh-Engel macht alles alleine: 2:1 für Unterhaching
Nach vier Niederlagen in Serie und der 1:6-Klatsche gegen die Amateure des FC Bayern München am vergangenen Montag standen der Hallesche FC und vor allem deren Trainer Torsten Ziegner gegen die SpVgg Unterhaching gehörig unter Druck. Ziegner sorgte dabei gleich einmal für eine Überraschung in der Startelf und verhalf Tom Müller zu seinem Saisondebüt im Tor, Stammkeeper Kai Eisele saß dafür nur auf der Bank.
Dennoch ging das Spiel für die Hausherren gleich so los, wie das Letzte aufgehört hatte. Gerade einmal zwei Minuten waren gespielt, da brachte Dominik Stroh-Engel die Gäste im Anschluss an eine Ecke in Führung (2.) und in der Blitztabelle damit direkt auf Platz zwei. Und Unterhaching meinte es nicht gut mit Halle und machte sofort weiter Druck: Dennis Mast kratzte einen Lupfer von Stroh-Engel gerade noch so von der Torlinie (6.) und verhinderte den zweiten Einschlag damit am Ende doch nur um wenige Minuten. Denn nach einer knappen Viertelstunde verwertete Stroh-Engel eine Flanke von Jim-Patrick Müller per Kopf durch die Beine des Hallenser Keepers doch noch zum 2:0 (14.).
Die Gastgeber allerdings wussten den doppelten Schock schließlich zu verkraften und schafften es, sich mehr und mehr zu befreien und ebenfalls zu einer ersten hochklassigen Möglichkeit zu kommen. Bentley Baxter Bahn scheiterte mit einem Abschluss aus sieben Metern aber an einem glänzend reagierenden Nico Mantl im Tor der Hachinger (19.). Besser machte es schließlich ausgerechnet Stroh-Engel, der nach einem Abseitstreffer (29.) schließlich auch noch ins eigene Tor traf und Halle damit wieder heranbrachte (38.). Der 34-Jährige köpfte dabei eine Ecke von Bahn unglücklich über Mantl hinweg ins eigene Tor. Mit dem 2:1 für die Gäste nach einer abwechslungsreichen ersten Hälfte ging es schließlich in die Kabinen.
Halle gibt nicht auf und verliert doch
Der zweite Durchgang sollte dem ersten schließlich in Nichts nachstehen. Halle war zunächst etwas besser und traf in Person des starken Marcel Hilßner den Außenpfosten (51.), das nächste Tor erzielten dann aber wieder die Gäste. Und natürlich war es wieder Stroh-Engel, der einnetzte. Schröter setzte sich auf der rechten Seite gegen Sebastian Mai durch und passte den Ball schließlich scharf vor das Tor, wo der Routinier in seinem 199. Drittligaspiel nur noch einzuschieben brauchte. Als Stroh-Engel kurz darauf nach drei Toren, einem Abseitstreffer und einem Eigentor ausgewechselt wurde, war wohl den meisten der 7.000 Zuschauer klar, dass sie eines der verrücktesten Spiele des 34-Jährigen gesehen hatten.
Die Begegnung war aber lange noch nicht zu Ende und Halle schöpfte nochmal Hoffnung. Unterhaching bekam nach einer Chance der Gastgeber den Ball nicht richtig weg und Bahn semmelte den Ball mit Wucht von der Strafraumkante in die Maschen (72.). Drei Minuten später ertönte erneut die Tormusik, dabei hatte der eingewechselte Jonas Nietfeld nur das Außennetz getroffen (75.). Wieder auf der anderen Seite hielt Müller mit einem überragenden Reflex gegen den durchgebrochenen Felix Schröter (77.).
Wenig später schien die Partie dennoch entschieden, als Stephan Hain eine Vorlage von Max Dombrowka zu seinem zweiten Saisontor und dem 4:2 für Unterhaching verwertete (82.). Wieder einmal zeigte Halle aber Moral und kam durch Nietfeld noch einmal zurück (89.), musste nach einem Konter und dem 3:5 durch einen weiteren Treffer von Hain (90.+2) am Ende aber doch eine weitere Pleite einstecken.
Auch wenn sein Team in einem vollkommen verrückten Spiel immer wieder für ihn gekämpft hatte, könnten die Tage von Torsten Ziegner in Halle nun gezählt sein. Als 13. hat der einstige Aufstiegskandidat nur noch vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze und tritt am kommenden Samstag (14 Uhr) auswärts beim Vorletzten aus Großaspach an, Unterhaching ist nun Zweiter und spielt bereits am Freitag (19 Uhr) im Derby gegen den FC Bayern München II.