"Drohungen": FCK erklärt Hintergründe zum Ehrmann-Aus
Der Rauswurf von Torwarttrainer und Vereinslegende Gerry Ehrmann ist bei den Fans des 1. FC Kaiserslautern auf scharfe Kritik gestoßen. Aufgrund des Umfangs und des Inhalts der Berichterstattung sah sich der Klub am Montagabend gezwungen, öffentlich Stellung zu beziehen.
Konflikt schwelte sei Monaten
Geschockt, fassungslos, entsetzt: So reagierten viele Fans am Sonntagnachmittag auf die Nachricht von Ehrmanns Freistellung. Der Großteil der Anhänger hat in FCK-Trainer Boris Schommers den Schuldigen für den Rauswurf ausgemacht, nachdem es zu einem Zerwürfnis gekommen war. Dazu erklärt der Klub in seiner Stellungnahme nun: "Bereits seit Monaten schwelte ein Konflikt zwischen Gerry Ehrmann und dem Trainerteam." Schommers habe dabei mehrfach deutlich gemacht, dass "unterschiedliche Meinungen über die sportliche Entwicklung im internen Kreis des Trainerteams aufgearbeitet werden". Ein respektvoller Umgang untereinander und die Fähigkeit, unterschiedliche Charaktere zu tolerieren, seien dabei wichtige Voraussetzung gewesen.
Beleidigungen und Drohungen
In den vergangenen drei Tagen, beginnend am Freitag vor dem Heimspiel gegen den FSV Zwickau, soll es jedoch mehrfach durch Gerry Ehrmann zu "massiven, substantiellen Beleidigungen, Arbeitsverweigerungen und Drohungen gegenüber dem Trainerteam gekommen" sein, erklärt der FCK. Diese Vorkommnisse seien dabei unter Zeugen aus dem Trainer- und Betreuerteam passiert sowie dokumentiert und hätten in ihren Auswirkungen auch die Mannschaft erreicht. Zum "Schutz der betroffenen Personen" und für "die Gewährung eines zielgerichteten Trainings- und Spielbetriebs" sah sich die Vereinsführung daher zum Handeln gezwungen. Dass es zu Beleidigungen gekommen war, hatte Ehrmann gegenüber der "Rheinpfalz" zuletzt vehement abgestritten: "Das ist weit davon entfernt." So etwas zu behaupten, sei "eine Frechheit", so der 61-Jährige.
Freistellung "unumgänglich"
Derweil zeigt der FCK Verständnis dafür, "dass die Freistellung von Gerry Ehrmann für viele Fans und Mitglieder nicht oder nur schwer zu ertragen ist. "Für sie ist Gerry Ehrmann das Sinnbild des FCK – er verkörpert aus ihrer Sicht als einziger verbliebener Held besserer Tage, die Tugenden des FCK. Er hat sich durch die Weiterentwicklung talentierter Torhüter ausgezeichnet." Doch trotz aller "unbestrittenen Verdienste von Gerry Ehrmann um den Verein und dem Wissen um seine Popularität bei den FCK-Fans", sei die Freistellung nach den "nicht zu tolerierenden Vorkommnissen" unumgänglich gewesen und sei von den Verantwortlichen des Aufsichtsrats, Ehrenrats, Vorstands, Beirats und der Geschäftsführung des 1. FC Kaiserslautern vollumfänglich getragen worden.