Nach Ehrmann-Aus: Schommers bei Training angefeindet
Das Aus von Torwarttrainer Gerry Ehrmann schlägt beim 1. FC Kaiserslautern weiterhin hohe Wellen. Beim ersten Training nach der geplatzten Bombe wehte Trainer Boris Schommers am Dienstag heftiger Gegenwind seitens einiger Fans entgegen.
"Verpiss dich"
Wie die "Bild" berichtet, sollen 500 bis 600 Anhänger die Einheit am Dienstag verfolgt haben – und Schommers teilweise mit Aussagen wie "Du Arschloch" und "Verpiss dich" beschimpft haben. Zudem sollen einige Fans die Entlassung des Cheftrainers gefordert haben ("Schommers raus"). Ordner sicherten das Training nach Angaben der Zeitung ab, zudem hielt sich ein Streifenwagen der Polizei in Bereitschaft – bis auf die verbalen Äußerungen blieb es aber ruhig. Der Hintergrund für die Anfeindungen gegen den FCK-Coach: Dass es zu einem Zerwürfnis zwischen Ehrmann und Schommers gekommen ist, lasten viele Fans dem Chefcoach an.
Der Verein hatte sich am Montagabend in einer Stellungnahme erklärt und darin von "massiven, substantiellen Beleidigungen, Arbeitsverweigerungen und Drohungen" seitens Ehrmann gegenüber dem Trainerteam gesprochen. Dieser wiederum wehrte sich via "Sport1" gegen die Darstellung, sprach von einer "absoluten Frechheit" und kündigte an, über Anwälte rechtliche Schritte einleiten zu wollen. Das Training der Keeper übernimmt vorerst Torwartkoordinator Sven Höh.
Fans halten zu Ehrmann
Dass der Großteil der Fans derweil weiterhin hinter der 61-jährigen Vereinsikone stehen, zeigten "Wir wollen den Gerry sehen"-Rufe beim Training deutlich. Zudem haben bereits über 7.000 Anhänger eine Online-Petition unter dem Titel "Gerry Ehrmann bleibt beim FCK" unterschrieben. Der Gegenwind für Schommers beim Training könnte nur der Anfang gewesen sein, beim anstehenden Derby in Mannheim dürfte sich die Wut der 3.500 mitreisenden FCK-Fans endgültig entladen – vor allem im Falle eine Niederlage.