"Druck auf dem Kessel": FCK muss im Derby punkten
Gerry Ehrmann bleibt beim 1. FC Kaiserslautern das allumfassende Thema, obwohl die Roten Teufel unmittelbar vor dem Derby beim SV Waldhof Mannheim stehen. Cheftrainer Boris Schommers konzentriert sich mit seiner Mannschaft auf das Sportliche, denn der Druck auf den FCK wächst. Wichtiger als die Genugtuung eines Sieges wären nämlich die drei Punkte gegen den Abstieg.
"Hatte keine schlaflose Nacht"
Nach einer intensiven Woche beim 1. FC Kaiserslautern nahm auch Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt an der Pressekonferenz vor dem Derby gegen Waldhof Mannheim teil. Beantwortet hat der 50-Jährige unter anderem Fragen zur Lizenzierung, aber auch zu Gerry Ehrmann: "Wir werden uns nächste Woche wieder treffen. Bis dahin werden wir das Thema nicht weiter kommentieren." Und daran hielten sich die Verantwortlichen des FCK auch stoisch, wenngleich Cheftrainer Boris Schommers festhielt: "Es stimmt nicht, dass ich nichts sagen will, sondern nichts sagen darf. Da geht es um rechtliche Schritte im Verein." Gedanken will sich der Fußballlehrer aber lieber um das Sportliche machen, obwohl der Gegenwind für den 41-Jährigen zuletzt ein heftiger war.
"Ich hatte keine schlaflose Nacht, weil mich Menschen da draußen beleidigt haben", zeigte sich Schommers distanziert und legte den Fokus auf die Mannschaft: "Ich mache mir Gedanken darum, wie ich meinen Spielern weitere Hilfestellung geben kann." Denn beim FCK läuft es nicht rund, weder hinter den Kulissen, noch auf dem Platz.
Leidenschaft steht über Systemen
Umso mehr Druck baut sich vor dem Derby mit dem SV Waldhof auf, zumal der Vorsprung auf die Abstiegsplätze nur noch drei Punkte beträgt. Aber auch hier blieb Schommers cool: "Der Druck ist jetzt auf dem Kessel. Dafür arbeiten wir im Fußballgeschäft, dass wir nicht irgendwelche Spiele vor 4.000 Fans im Mittelfeld spielen." Janik Bachmann wird dem 41-Jährigen aufgrund eines grippalens Infekt fehlen, wäre nach seiner gelb-roten Karte im Spiel gegen Zwickau aber ohnehin gesperrt gewesen. Dafür aber sind Philipp Hercher und Andri Runar Bjarnason wieder fit. "Auf das Derby freuen wir uns alle sehr, dass es mit seinem geilen Charakter einem positiven Derby gerecht wird", blickte Schommers voraus und appellierte an die Fans, sich nicht über die Grenzen der erlaubten Mittel hinwegzusetzen.
Denn der Coach wusste: "Grundsätzlich wäre es für alle FCK-Fans die größte Genugtuung, das Derby zu gewinnen." In welchem System der FCK antreten wird, ließ Schommers bewusst offen. "Ob Pick aus fünf Metern im 4-4-2 den Ball trifft oder ob er jetzt im 4-3-3 das Ding nicht trifft: das hat nichts mit Systemen zu tun", verwies der Übungsleiter darauf, dass der Wurm aktuell tiefer sitzt.
Schommers ruft Pokalfight aus
Das gilt es nun zu verändern, unabhängig von der Ausrichtung – und auch unabhängig von der Platzierung beider Teams: "Auch wenn wir in den letzten Wochen nicht die Ergebnisse eingefahren haben, sehen wir die Partie als Pokalfight. Da wollen beide Mannschaften gewinnen." Zweikämpfe gewinnen, Chancen nutzen und Tore schießen – mit diesen Mitteln will Schommers den Sieg einfahren. Und dazu sei der FCK fähig: "Das allererste, was wir erwarten, ist hundertprozent Leidenschaft und das mit fairen Mitteln."
Einen "Kicker"-Bericht, wonach Schommers bei einer Niederlage das Aus drohen soll, wies Voigt zurück: "Das ist eine Vermutung, die dort aufgestellt wird. Dies hat allerdings nicht mit Aussagen zu tun, die es intern gibt."