Waldhof brennt auf das Derby: "Eine Wahnsinns-Stimmung"
Das Rückspiel zwischen dem SV Waldhof Mannheim und dem 1. FC Kaiserslautern steht an, die Derby-Stimmung steigt. Mit Euphorie kann der Aufsteiger dem ewigen Rivalen gegenübertreten, der seinerseits ums Überleben im Carl-Benz-Stadion kämpfen wird. Nichts anderes erwarten die Mannheimer am Samstag.
"Wir haben die Power"
"Die Vorfreude kann gar nicht größer sein", läutet Mittelfeldspieler Max Christiansen gegenüber dem "Mannheimer Morgen" das Kribbeln vor dem Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern ein. Mit 23.157 Zuschauern wird das Stadion restlos ausverkauft sein, vor dem Spiel wird es Freigetränke geben. Während der SVW mit breiter Brust in das Duell geht, blickt der FCK nach der Entlassung von Torwarttrainer Gerry Ehrmann auf unruhige Tage zurück. "Grundsätzlich habe ich da zu wenig Einblick, es interessiert mich aber auch nicht", beschäftigt sich SVW-Cheftrainer Bernhard Trares nicht mit den Nebengeräuschen, die der "Verein für sich regeln" müsse.
Trares hat das Sportliche im Auge: "Der FCK ist ein brutal kampfstarker Gegner, der alles reinhauen wird." Immerhin ginge es in Lautern auch darum, die Stimmung mit einem Sieg im Derby wieder auf die Seite des Vereins zu ziehen. "Genau das werden sie versuchen", blickt der Mannheimer Coach gegenüber der Zeitung voraus, der wohl entsprechend eine enge und leidenschaftliche Partie erwarten wird. Und vor dem "Teufelsdreier" im Sturm (Kühlwetter, Thiele, Pick) will sich Trares in Acht nehmen: "Wir werden versuchen, das Maximale herauszuholen. Wir haben die Power, um dagegenzuhalten." Bei einem Sieg gegen den FCK, es wäre der erste seit 1996, winkt unter Umständen die Tabellenführung.
Schultz kennt beide Seiten
Einer, der das in den Reihen des SV Waldhof gut nachvollziehen kann, ist Michael Schultz. Als gebürtiger Pfälzer spielte er zwei Jahre in der U23-Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern. "Dieses Derby ist für uns alle was Besonderes", legt der Abwehrspieler den Fokus auf die gesamte Mannschaft, die sich auf das erste Derby im Carl-Benz-Stadion freut: "Ausverkauftes Haus ist das, wofür wir alle Fußball spielen! Unsere Fans werden eine Wahnsinnsstimmung machen und wir versuchen auf dem Rasen was zurückzugeben."
48 Spiele bestritt Schultz im Trikot der jungen Roten Teufel, seit 2016 steht er für die Buwe auf dem Platz – und das in mittlerweile 105 Pflichtspielen schon. Worauf es gegen den FCK ankommt, weiß der Ex-Lautrer: "Gegen den FCK geht es darum einen kühlen Kopf zu bewahren, gut eingestellt zu sein und unseren Fußball 90 Minuten auf den Platz zu bringen." Trotzdem sei Schultz von einem Heimsieg überzeugt, der Buwe-Wahnsinn könnte also weitergehen – wie schon Duisburg: "So wie es dann gelaufen ist, ist natürlich Wahnsinn. Wir standen zusammen und das hat dann auch Duisburg gemerkt. Ein absolutes Highlight in diesem Jahr." Ein Kapitel, das aus Sicht des SVW nach einer Fortsetzung verlangt.
Doppelpacker Gianluca Korte fit
Dass Schultz im Derby auflaufen wird, steht wohl kaum zur Debatte. Dagegen muss sich Cheftrainer Trares Gedanken um die Abwehr machen: Bei der Aufholjagd in Duisburg konnte Marcel Hofrath als Joker glänzen, während Marcel Seegert zur Pause vom Platz musste. Anders sieht es dagegen bei Gianluca Korte aus, der Doppeltorschütze vom vergangenen Wochenende kann trotz Handverletzung wohl mit einer Schiene auflaufen. Zwillingsbruder Raffael Korte fällt weiterhin mit einer Kniereizung aus. Die Polizei wird derweil mit einem Großaufgebot vor Ort sein, um das Derby abzusichern.