"Hätten es verdient gehabt": FCK seit acht Spielen sieglos
Intensives Spiel, ansehnliche Leistung – und erneut kein Sieg. Der 1. FC Kaiserslautern investierte beim 1:1 im Derby bei Waldhof Mannheim zwar viel, wartet nun aber schon seit sechs Partien auf drei Punkte. Gelöste Stimmung war daher im FCK-Lager nach Abpfiff nicht auszumachen. Cheftrainer Boris Schommers sprach gar von "zwei verlorenen Punkten".
Remis hinterlässt Ernüchterung
Es war vieles geboten, was ein Derby gemeinhin ausmacht: Harte Zweikämpfe, Emotionen, fanatische Fans, Pyrotechnik. Am Ende trennten sich Mannheim und Kaiserslautern vor knapp 23.153 Zuschauern mit einem 1:1-Unentschieden. Zufrieden waren damit nur die Gastgeber. So stellte FCK-Trainer Schommers am "Magenta Sport"-Mikrofon fest, dass es "sich für uns dann eher nach zwei verlorenen Punkten anfühlt."
Was der Trainer damit meinte, wird beim Blick auf den Verlauf der zweiten Halbzeit deutlich. Kaiserslautern war gut im Spiel, Zuck besorgte die nicht unverdiente Führung (73.). Die Roten Teufel schnupperten am Derbysieg. Diesen entriss ihnen kurz vor Schluss allerdings Mannheims Schuster (87.). Durchaus angetan zeigte sich Schommers von der Präsenz seines Teams, die Enttäuschung konnte er dabei nicht verbergen. "Ich bin heute mit meiner Mannschaft im ganzen Spiel komplett zufrieden", stellte der Übungsleiter klar. "Ich glaube, mehr Leidenschaft kann man nicht zeigen, mehr Emotionen, aber gleichzeitig auch taktisches Verständnis. Die Jungs haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Wie gesagt: Wir hätten es verdient gehabt, das Spiel heute zu gewinnen."
"Das tut schon weh"
Eigentlich war es der perfekte Moment, um den Bock nach sieben Spielen ohne Dreier umzustoßen. Ein Derbysieg hätte Schub geben, hätte die Fans zumindest teilweise für eine abermals enttäuschende FCK-Spielzeit entschädigen können. So aber bleibt die Stimmung in Kaiserslautern angespannt, auch an der Tabellensituation ändert sich wenig (nur vier Punkte vor Platz 17). Der FCK muss sich weiter mit dem Abstiegskampf beschäftigen. Vor diesem Hintergrund ist die Enttäuschung der Beteiligten umso verständlicher. Auch in der Mannschaft war die Gefühlslage alles andere als eindeutig. Er sei zwar froh über seinen Treffer, beschrieb Hendrick Zuck, wirkliche Freude komme jedoch nicht auf. "Aber so, 1:1 kurz vor Schluss, das tut schon weh."
Und so blieb dem 29-Jährigen wieder einmal nichts anderes übrig, als die bekannten Parolen herunter zu beten. "Wir schauen nicht auf die Tabelle, wir wollen jedes Mal gewinnen. Heute hat es nicht gereicht, haben wir es nicht gut genug runtergespielt am Ende. Wir schauen nach vorne und wollen dann nächste Woche den Dreier." Dass derlei Sätze im heutigen Fußballgeschäft zwar Standard sind, jedoch keine Punkte bringen, ist bekannt. In Kaiserslautern erhöht sich damit der Druck auf Mannschaft und Trainer. Zumal unabhängig von jeglichen Ausgangslagen eines klar ist: "Wir hätten das Derby gerne gewonnen." Nächsten Samstag gastiert Meppen auf dem Betzenberg.