Erneute Proteste: FCC gegen 1860 für 13 Minuten unterbrochen

Die Fan-Proteste gegen den DFB setzen sich wie angekündigt auch diesem Spieltag fort. Am Samstag musste die Partie zwischen Carl Zeiss Jena und dem TSV 1860 München zu Beginn für 13 Minuten unterbrochen werden, nachdem es im Jenaer Block zu Schmähungen gegen Dietmar Hopp gekommen war.

"Hurensohn"-Plakat

Gerade mal drei Minuten waren gespielt, als in der Südkurve zwei große Banner ausgerollt wurden: "Die Doppelmoral des DFB ist der Hohn, und D. Hopp ein Hurensohn" hieß es darauf. Schiedsrichter Florian Exner unterbrach die Partie gemäß des Drei-Stufen-Plans zunächst und veranlasste eine Stadiondurchsage. Zeitgleich suchten einige FCC-Spieler sowie die Ordner den Dialog mit den Fans.

Weil die Banner jedoch nicht umgehend entfernt wurden, schickte der Unparteiische die Mannschaften unter "Fußballmafia DFB" und "Scheiß DFB"-Gesängen in die Kabine – die zweite Stufe. Erst als die Plakate drei Minuten später abgenommen wurden, kehrten die Mannschaften auf den Platz zurück – zunächst allerdings ohne das Schiedsrichter-Gespann. Dieses kam mit etwas Verzögerung wieder auf Rasen und pfiff die Partie nach einer 13-minütigen Unterbrechung wieder an. Im zweiten Durchgang skandierten die FCC-Fans mehrfach "Dietmar Hopp – Hurensohn." Exner nahm die Rufe offenbar wahr, brach die Partie – obwohl das als dritte Stufe möglich gewesen wäre – aber nicht ab. Allerdings war fraglich, warum die Partie überhaupt unterbrochen wurde. Noch am Freitag hatte der DFB erklärt, dass auch beleidigende und grob unsportliche Kritik im Fanblock durchaus möglich sei, ohne dass die Unparteiischen einschreiten müssten.

Protest gegen den DFB

Mit den Spruchbändern und Gesängen protestierten die Fans gegen die Wiedereinführung der Kollektivstrafen. Konkret betroffen sind die Anhänger von Borussia Dortmund, die in der nächsten und übernächsten Saison bei den Auswärtsspielen in Hoffenheim nicht ins Stadion dürfen. Eine entsprechende Bewährungsstrafe gegen den BVB hatte der DFB in der vergangenen Woche widerrufen, nachdem es bei BVB-Spielen in Hoffenheim wiederholt zu Schmähungen gegen TSG-Mäzen Dietmar Hopp gekommen war.

Bereits am vergangenen Spieltag hatte es in mehreren Stadien Proteste gegeben. Die Partie Meppen gegen Duisburg musste kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit für sieben Minuten unterbrochen werden, auch am Montagabend ruhte der Ball beim Duell zwischen Münster und Rostock kurzzeitig. Der DFB leitete daraufhin Ermittlungsverfahren ein, die Klubs müssen nun jeweils mit Geldstrafen rechnen. Dass es zu erneuten Protesten kommen würde, hatte das Fan-Bündnis "Fanszenen Deutschlands" im Rahmen einer Stellungnahme am Freitag bereits angekündigt. Auch beim Spiel zwischen Duisburg und Magdeburg am Freitagabend wurden Spruchbänder gegen den DFB gezeigt, diese enthielten aber keine Diffamierungen.

   

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