Nach Pleite: Abstiegssorgen beim FCM wieder größer
Nach dem 6:2-Erfolg gegen Schlusslicht Jena wähnte sich der 1. FC Magdeburg auf dem richtigen Weg, die 0:1-Pleite in Duisburg hat den Zweitliga-Absteiger aber auf dem harten Boden der Tatsachen aufprallen und die Abstiegssorgen wieder größer werden lassen.
"Zu passiv", "zu billig"
Sichtlich mitgenommen kam Claus-Dieter Wollitz nach Spielende zur Pressekonferenz, was vor allem an der schweren Verletzung von Dominik Ernst lag. Der 29-Jährige hat sich bei einem brutalen Foul von Duisburgs Ahmet Engin den Außenknöchel gebrochen und wird dem Club wohl lange fehlen. Entsprechend war das Ergebnis für Wollitz "in diesem Moment zweitrangig", eine kurze Analyse machte der FCM-Coach aber dennoch. In dieser kritisierte er das Verhalten seiner Mannschaft im ersten Durchgang als "zu passiv" und fand die Entstehung des Gegentreffers nach 26 Minuten, als Yassin Ben Balla unbedrängt das 1:0 erzielen konnte, "zu billig".
Erst nach der roten Karte gegen Engin in der 60. Minute habe der FCM mehr vom Spiel gehabt, es jedoch verpasst, wenigstens einen Punkt mitzunehmen. Auch Kapitän Christian Beck war die Enttäuschung am "Telekom"-Mikrofon deutlich anzumerken: "Sehr ärgerlich, dass wir verloren haben. Es war viel mehr drin, Duisburg war keine Übermannschaft." Doch weil der FCM über weite Strecke nicht zwingend genug nach vorne kam, reichte dem Tabellenführer ein Treffer, um die Partie zu gewinnen. "Ich hatte gehofft, dass wir an das Spiel gegen Jena anknüpfen können", zeigte sich Beck niedergeschlagen. Tobias Müller pflichtete ihm bei: "Wir haben uns deutlich mehr vorgenommen, waren aber zu passiv und sind nicht in die Zweikämpfe gekommen."
Abstiegsplatz droht
Nach der Niederlage beim MSV bleibt es bei zwei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Heißt: Sollten Chemnitz, Köln, Halle und Zwickau allesamt gewinnen und Kaiserslautern nicht verlieren, würde der FCM den Spieltag auf einem Abstiegsplatz beenden. "Wir wissen um die Situation", sagte Müller. Auch Beck betonte: "Es geht nur um den Klassenerhalt. Entsprechend haben wir eine riesen Chance vergeben."
Will der Club im Kampf gegen den Abstieg bestehen, muss er sich steigern – nicht zuletzt auch defensiv. In Duisburg ging Magdeburg bereits zum sechsten Mal in Folge in Rückstand und spielte auch im elften Spiel in Serie nicht zu Null. Und offensiv braucht es mehr Durchschlagskraft. Ob der FCM im Kellerduell gegen Kaiserslautern am kommenden Samstag wieder ein anderes Gesicht zeigt? Die mitgereisten Fans bewiesen derweil Humor: "Abstiegsgespenst, du Hurensohn" hieß es auf einem Plakat. Dazu wurde ein Gespenst im Fadenkreuz gezeigt. Doch nach der Pleite beim MSV wird das Abstiegsgespenst den FCM vorerst weiterhin begleiten.