Chancenlos gegen 1860: Jena kommt Abstieg immer näher
Die Hoffnung auf den Klassenerhalt war auch vor dem Heimspiel gegen 1860 München schon äußerst gering. Das 0:3 gegen die Löwen dürfte nun endgültig gezeigt haben: Der Zug in Richtung Klassenerhalt ist für den FC Carl Zeiss Jena abgefahren. Entsprechend konsterniert trat Teamchef René Klingbeil nach Abpfiff vor die Mikrofone.
Ernüchterung pur in Jena
2:6 in Magdeburg, nun 0:3 vor heimischem Publikum, dazu stolze 15 Punkte Rückstand auf das rettende Ufer und bereits 61 Gegentore – Carl Zeiss Jena bewies an den letzten beiden Spieltagen, dass der Weg unweigerlich in Richtung Regionalliga führt. Bei der Heimpleite gegen 1860 München war die Messe früh gelesen, Jena über die kompletten 90 Minuten unterlegen. Und so konnte René Klingbeil auf der Pressekonferenz nach Spielende wieder einmal nur gratulieren. Nach passenden Worten für den Auftritt seiner Mannschaft suchte er bei "Magenta Sport" dagegen vergeblich: "Es ist auch schwer zu erklären – wir trainieren es, wir sprechen es an."
Eigentlich lief es von Beginn an gegen den FCC. Wäre die Spielunterbrechung wegen Schmähplakaten gegen Dietmar Hopp nicht gewesen – Jena hätte womöglich noch früher in Rückstand gelegen. So war es die erste Ecke nach Wiederanpfiff, die Münchens Gebhart am zweiten Pfosten über die Linie drückte (16.). Als Bekiroglu noch vor der Pause auf 0:2 stellte (32.), war die abermalige Pleite für die Thüringer bereits abzusehen. Endgültig entschieden war die Partie, als Stefan Lex zu Beginn der zweiten Halbzeit Schlussmann Coppens umkurvte und die Kugel zum dritten Mal in die Maschen des FCC-Tores schob. "Das dritte Tor fällt dann leider zu früh", erkannte Klingbeil anschließend. "In der 55. Minute, wo wir eigentlich eine Offensivaktion haben und dann in einen richtig fiesen Konter laufen."
"Du darfst niemals aufstecken"
Den einzigen Lichtblick im Spiel der Hausherren stellte die Schlussphase dar. Endlich gelang es Jena einmal, druckvoll nach vorne zu spielen. Die beste Möglichkeit vergab Gabriele (77.). Ein schwacher Trost, wie auch der Übungsleiter zugab: "Wenn du beim Stand von 3:0 die Chancen hast, ist es einfach zu spät." Schließlich stand die 18. FCC-Saisonpleite zu diesem Zeitpunkt bereits fest.
Was bleibt nach dem abermaligen Rückschlag? Aufgeben, das stellte Klingbeil klar, ist keine Option. Vielmehr will Jena die Saison mit Anstand beenden – ein Vorhaben, das angesichts des deutlichen Negativtrends schwer genug werden dürfte. "Es wird nicht einfacher. Es ist jetzt auch noch ein langer Weg bis zum Ende der Saison. Ich habe das immer wieder gesagt: Im Fußball geht es weiter. Und du darfst niemals aufstecken. Ich werde nicht resignieren." Ob das funktioniert, wird der kommende Samstag zeigen. Dann empfängt Jena den Chemnitzer FC auf dem Ernst-Abbe-Sportfeld.