Erstmals nach zweieinhalb Jahren: Zwickau auf Abstiegsplatz

Genau 924 Tage, nachdem der FSV Zwickau das letzte Mal in der 3. Liga auf einem Abstiegsplatz stand, rutschte der Klub von Cheftrainer Joe Enochs am Sonntag erstmals wieder in die rote Zone ab. Obwohl die Schwäne gegen den KFC Uerdingen erneut eine Führung herausspielten und den Rückstand zwischenzeitlich ausgleichen konnten, reichte es nicht für einen Punktgewinn. Nun ist Charakter gefragt beim FSV Zwickau.

"Habe da keine Worte für"

Es lief der 6. Spieltag in der Saison 2017/18, als der FSV Zwickau eine 0:1-Niederlage gegen Würzburg einstecken musste und auf dem ersten Abstiegsplatz verweilte – eine Woche darauf verließen die Schwäne die rote Zone und hielten sich seitdem über dem Strich – bis Sonntag, als der FSV eine empfindliche 2:4-Niederlage beim KFC Uerdingen einstecken musste. "Wir müssen jetzt die Köpfe freibekommen und dürfen nicht einfach draufhauen", stellte sich Cheftrainer Joe Enochs am Mikrofon von "Magenta Sport" nach Abpfiff schützend vor seine Jungs.

Denn die hatten gar keine schlechte Partie gezeigt. Ein Doppelpack von Leon Jensen reichte aber eben nicht für einen Punktgewinn. "Selbst wenn ich kein Tor gemacht hätte, wäre es bitter", ärgerte sich der Torschütze nach der Partie, immerhin hatte er mit seinen Treffern zunächst die frühe Führung in der 8. Spielminute und später den wichtigen Ausgleich zum zwischenzeitlichen 2:2 in der 48. Spielminute erzielt. "Ich habe da keine Worte für. Das sind viel zu einfache Gegentore", schimpfte Jensen dagegen über die vier Treffer, die der FSV an diesem Tag gegen sich bekam.

Enochs sieht Gegentore voraus

Insgesamt verspielten die Zwickauer damit bereits die dritte Führung in den letzten drei Wochen. "Es gibt dafür keine Erklärung. Man kann es Pech nennen, man kann es Konzentrationsschwäche nennen. Ich weiß nicht, was es ist", war die Statistik auch dem Mittelfeldspieler bekannt, der durchaus auch gute Phasen seiner Zwickauer wahrnahm. "Aber dann bauen wir ganz schnell ab", lautete trotzdem das nüchterne Fazit des 22-Jährigen. Aufgeben ist für den FSV aber natürlich keine Option: "Man kann jetzt nicht sagen, nur weil man auf einem Abstiegsplatz steht, hört man auf. Natürlich ist die Situation etwas angespannter als vorher."

Das sah auch Enochs sehr ähnlich. "Wir haben super angefangen, früh geführt und aus einer einfachen Einwurfsituation lassen wir sie zur ersten Torchance kommen. Dann liegen wir zurück, weil wir das taktische Foul im Mittelfeld nicht begehen", machte der US-Amerikaner den Einbruch seiner Mannschaft an individuellen Fehlern fest, von denen sich die Zwickauer in den kommenden Wochen nicht mehr allzu viele erlauben dürfen. Denn das drohende Ende sah Enochs voraus: "Am Ende muss man sagen, dass wir auch das Vierte oder Fünfte bekommen können und das Vierte kam dann auch." Nun muss der US-Amerikaner seine Jungs aufbauen, um die Abstiegsplätze möglichst bald wieder hinter sich zu lassen. Am kommenden Sonntag empfängt Zwickau den F.C. Hansa.

   

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