Absage oder Geisterspiel? Drittligisten in der Warteschleife

Dass das Coronavirus Auswirkungen auf den Spielbetrieb in der 3. Liga haben wird, ist mittlerweile klar – mehrere Bundesländer haben für die nächste Zeit sämtliche Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern untersagt. Welche Folgen das Coronavirus konkret hat, ist aber noch offen. Die Drittligisten und die Fans hängen in der Warteschleife.

Entscheidung frühestens am Mittwoch

Absage oder Geisterspiel? Das ist die zentrale Frage. Geht es nach den Vereinen, sollen die betroffenen Partien verlegt werden. Hintergrund ist die wirtschaftliche Situation vieler Klubs, die auf die Erlöse aus den Ticket-Verkäufen angewiesen sind. Für eine Verlegung der Spiele hat sich am Montag auch der Ausschuss 3. Liga ausgesprochen. Der DFB prüft nun in Rücksprache mit den Vereinen, inwiefern eine Neu-Terminierung möglich ist.

Am Mittwochvormittag wollen sich Verband und Vereine ab 12 Uhr im Rahmen einer Telefonkonferenz nochmal zusammensetzen. Zunächst wird es dabei um den Spieltag am kommenden Wochenende sowie um den direkt anschließenden 29. Spieltag am nächsten Dienstag und Mittwoch gehen. "In der abschließenden Entscheidungsfindung und Risikoabschätzung sind auch rechtliche Aspekte sowie die Einschätzung weiterer möglicher Szenarien im Hinblick auf die Entwicklung der Pandemie zu berücksichtigen, um den Spielbetrieb sportlich ordnungsgemäß und bestmöglich fortführen zu können", teilte der DFB mit. Noch offen ist etwa, ob die Saison wie geplant am 16. Mai abgeschlossen werden kann, oder ob eine Verlängerung notwendig ist.

Verschiedene Vorgaben

Denn klar ist: Wenn es keine Geisterspiele geben soll und das Verbot von Großveranstaltungen beispielsweise in Bayern bis zum 19. April bestehen bleiben sollte, wären insgesamt 17 Spiele allein in diesem Bundesland betroffen. Mehrere Englische Wochen in Folge wäre unvermeidbar. Nicht ausgeschlossen, dass zwischen Mitte April und Mitte Mai jeweils am Wochenende sowie unter der Woche gespielt werden muss. Unklar ist, ob eine einheitliche Linie für alle Vereine gefunden werden kann – dafür hat sich 1860 München am Dienstag ausgesprochen. Andernfalls droht eine Wettbewerbsverzerrung, wenn einige Partien mit und andere ohne Zuschauer ausgetragen werden. Dazu passt: Während NRW, Bayern und Thüringen Großveranstaltungen komplett untersagt haben, empfiehlt die Landesregierung von Rheinland-Pfalz lediglich die Absage von Veranstaltungen in geschlossenen Räumen. Ministerpräsidentin Malu Dreyer sieht den DFB und DFL in der Pflicht, eine einheitliche Linie zu finden.

Am Montag wollen sich DFB, Ausschuss und die Klubs zu einer außerordentlichen Versammlung in Frankfurt treffen, um das weitere Vorgehen nach dem 29. Spieltag zu besprechen. Sicher ist bereits: Die Auswirkungen des Coronavirus wird die 3. Liga und den Fußball allgemein noch lange beschäftigen.

 

Aktueller Überblick

28. Spieltag

Mannheim – Uerdingen: Absage/Geisterspiel droht

Meppen – Würzburg: offen

Magdeburg – Kaiserslautern: Absage oder Geisterspiel

1860 – Duisburg: Absage oder Geisterspiel

Großaspach – Unterhaching: Absage/Geisterspiel droht

Ingolstadt – Bayern II: Absage oder Geisterspiel

Münster – Halle: Absage oder Geisterspiel

Braunschweig – Köln: offen

Zwickau – Rostock: offen

Jena – Chemnitz: Absage oder Geisterspiel

 

29. Spieltag

Halle – Braunschweig: Absage oder Geisterspiel

Bayern II – Münster: Absage oder Geisterspiel

Unterhaching – Ingolstadt: Absage oder Geisterspiel

Kaiserslautern – 1860: offen

Uerdingen – Meppen: Absage oder Geisterspiel

Köln – Zwickau: Absage oder Geisterspiel

Chemnitz – Großaspach: offen

Duisburg – Jena: Absage oder Geisterspiel

Würzburg – Magdeburg: Absage oder Geisterspiel

Rostock – Mannheim: offen

 

   

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