Würzburger Kickers: Kaufmann mit emotionalem Appell
Fabio Kaufmann von den Würburger Kickers hat italienische Wurzeln und Verwandschaft im dortigen Krisengebiet. Der Top-Scorer der Kickers bekommt die volle Härte des Coronavirus damit gleich an zwei Fronten mit – und ruft deshalb emotional dazu auf, sich der Verantwortung bewusst zu werden.
Berichte aus Italien
Acht Tore und zehn Vorlagen steuerte Fabio Kaufmann in dieser Saison für die Würzburger bei, damit zauberte er der Mannschaft und den Fans oftmals ein Lachen auf die Lippen. An diese Freude ist angesichts der schweren Corona-Pandemie beim Deutsch-Italiener nicht zu denken. In einem emotionalen Youtube-Video wendet sich der 27-Jährige deshalb an die Öffentlichkeit: "Als Deutsch-Italiener bekomme ich momentan ganz viele schlimme und schreckliche von meinen Verwandten in Italien."
Sein Cousin arbeitet in Mailand als Krankenpfleger in einem Krankenhaus. Die Grenzen dort sind bereits überschritten. "In der Notaufnahme werden die Menschen teilweise zwei bis drei Tage auf den Fluren behandelt oder in Wartebereichen untergebracht, weil die Kapazitäten einfach aufgebraucht sind", berichtet Kaufmann, was ihm aus erster Hand beschrieben wurde. Weil das System ausgelastet ist, sterben Menschen: "Auf der Intensivstation werden die Menschen beatmet oder ins künstliche Koma versetzt, damit sie überhaupt diesen Virus überleben können."
"Bleibt zuhause!"
Deshalb appelliert Kaufmann an die Gesellschaft. "Es ist auch ein ganz großer Trugschluss, zu glauben, dass dieses Virus nur Risikopatienten, ältere Patienten oder Patienten mit Vorerkrankungen zu schaffen machen kann", sieht der 27-Jährige auch jüngere Menschen in der Pflicht, sich der Verantwortung bewusst zu werden. Denn selbst Personen, die keine Symptome aufweisen, können das Virus in sich tragen und weiterverbreiten.
"Wir sind diejenigen, welche die Ausbreitung dieses Virus unheimlich beschleunigen. Wir haben vielleicht keine Symptome, tragen sie aber trotzdem in uns. Bleibt zuhause! Passt auf euch und achtet auf euch", ruft Kaufmann dazu auf, sich nur noch mit den nötigsten sozialen Kontakten zu treffen. Nur dann können Zustände, wie sie in Italien herrschen, vermieden werden.