Kurzarbeit beim MSV? "Das wird auf uns zukommen"
Seit Beginn der Zwangspause beantragten bereits acht Vereine aus der 3. Liga das Kurzarbeitergeld. Mit der SG Sonnenhof Großaspach soll ein weiterer Klub folgen und auch beim Tabellenführer aus Duisburg wird die Möglichkeit derzeit geprüft.
"Alle sind bereit"
Die Liste der Drittligisten, die bereits Kurzarbeitergeld beantragten ist lang. Neben Traditionsklubs wie Eintracht Braunschweig und dem 1. FC Kaiserslautern betrifft das auch kleinere Klubs wie den FSV Zwickau oder Carl Zeiss Jena. Auch beim Tabellenführer rückt die Maßnahme näher. "Das wird auf uns zukommen. Wir prüfen das zurzeit", bestätigt MSV-Präsident Ingo Wald in der "WAZ".
Beim MSV Duisburg sind 35 Arbeitskräfte im Hintergrund eingestellt, von betriebsbedingten Kündigungen will Geschäftsführer Michael Klatt nicht sprechen. Um diese zu verhindern, müssen auch die Meidericher eng zusammenrücken. "Ob Mannschaft, Geschäftsführer, Trainer, Nachwuchsleistungszentrum oder Mitarbeiter in der Geschäftsstelle – alle sind bereit, ihren Beitrag zu leisten", sieht Wald den Verein auf einem guten Weg. Und dieser beinhaltet ein großes Lob vom Präsidenten: "Ich bin stolz auf meine Leute."
Rettungsschirm aus den Bundesligen?
Rund 1,5 Millionen Euro werden dem Spitzenreiter der Liga fehlen, sollte aufgrund eines Saisonabbruchs oder Geisterspielen der Zuschauerzufluss in den Wochen bis zum offiziellen Saisonende wegbrechen. Weil es anderen Drittligisten nicht anders geht, hatte MSV-Präsident Wald zu Wochenbeginn einen Rettungsschirm aus den TV-Geldern der 1. und 2. Bundesliga angeregt. "Viele Kollegen sind an einem Austausch interessiert", gab es dahingehend zwar noch keine Entscheidungen, aber wohl Gespräche.
Durch das Kurzarbeitergeld müssen die Betroffenen auf Teile ihres Gehalts verzichten – nur 60 bis 67 Prozent werden von der Bundesagentur für Arbeit übernommen. Auch in der 2. Bundesliga meldete mit der SG Dynamo Dresden bereits für Teile des Vereins den Antrag an, dort sind aber nicht die Spieler betroffen.