Finanzielle Sorgen: Kaiserslautern vor unsicherer Zukunft
Die Coronakrise trifft die 3. Liga und seine Vereine vor allem finanziell hart. Einige Klubs haben besonders große Probleme, wie der 1. FC Kaiserslautern. Im Blickpunkt steht Flavio Becca.
11 Millionen Euro fehlen
"Der FCK ist unzerstörbar" so die Ansage von Aufsichtsratsmitglied Dr. Markus Merk in schwierigen Zeiten der Coronakrise. Vor allem die finanzielle Belastung durch fehlende Einnahmen belasten den Klub enorm. Bereits Ende Februar wurde bekannt, dass 11 Millionen Euro für die Lizenzerteilung der kommenden Saison benötigt werden. Der Blick geht allerdings zuerst auf die aktuelle Spielzeit. Anfang März haben die Roten Teufel einen Kredit über 2,6 Millionen Euro bei der Stadtsparkasse Kaiserslautern in Anspruch genommen, für den der luxemburgische Immobilieninvestor Flavio Becca bürgt.
Mit dem Geld sollen die laufenden Kosten der aktuellen Saison gedeckt werden. "Das war eine Maßnahme, die im Etat so geplant war", erläutert FCK-Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt die Inanspruchnahme gegenüber dem "SWR", die allen Beteiligten bewusst war: "Es war klar, dass irgendwann die Liquidität ausgeht." Das frische Geld steht allerdings nur übergangsweise zur Verfügung. Bereits zum Ende des Geschäftsjahres (Ende Juni) muss der Verein den Kredit zurückzahlen.
Geld für Transfers nicht zur Verfügung gestellt
Doch damit der finanziellen Sorgen noch nicht genug: Im vergangenen Sommer wechselten die Spieler Janik Bachmann und Lucas Röser in die Pfalz. Der Traditionsverein ließ sich die beiden Transfers satte 700.000 Euro kosten. Eigentlich kein Problem, hatte doch der potentielle Investor Flavio Becca versprochen die Summe zu übernehmen: "Janik ist für uns ein Top-Transfer, den wir nur dank der Unterstützung unseres Partners Flavio Becca realisieren konnten", sagte der ehemalige Sport-Geschäftsführer Martin Bader bei Bachmanns Verpflichtung im Juli. Problem: Geflossen ist das Geld bislang nicht, wie Voigt bestätigt: "700.000 Euro für die Spieler Bachmann und Röser sind nicht gedeckt."
Um Kosten zu sparen, läuft der Verein aktuell "auf Sparflamme". Der FCK schickte sowohl seine Profimannschaft als auch seine Mitarbeiter aus der Geschäftsstelle und dem Nachwuchsbereich in die Kurzarbeit. Die Kosten sollen so auf das Nötigste minimiert werden. Wie es allerdings in den nächsten und Wochen bei Kaiserslautern weiter geht, steht nicht nur wegen der fehlenden Becca-Zahlung in den Sternen.