Kölns Sportchef Wunderlich befürchtet "brutales Szenario"
Das Coronavirus ist allgegenwärtig, auch bei Viktoria Köln ist der Betrieb aktuell ausgesetzt. Den Domstädtern stehen schwierige Zeiten bevor – obwohl das Viktoria-Fundament noch ein vergleichsweise stabiles ist. Gegenüber dem "Express" äußerte sich Sportchef Franz Wunderlich zur aktuellen Situation. Die Zukunftsperspektiven nannte er "ein brutales Szenario."
"Können nicht mit Geld herumschmeißen"
Das Wichtigste vorweg: "Uns geht es allen gut. Es ist keine einfache Situation, aber wir machen das Beste daraus." Diese Worte von Viktoria Kölns sportlichem Leiter Franz Wunderlich können derzeit wohl kaum als Selbstverständlichkeit gelten. Corona traf die Drittligisten unerwartet, nahezu die komplette Liga sieht sich in finanzieller Hinsicht einer existenziellen Bedrohung ausgesetzt. Auch die Kölner bilden keine Ausnahme, wenngleich die Lage nicht ganz so dramatisch scheint wie bei Teilen der Konkurrenz.
Wunderlich dazu: "Wir können auch nicht mit Geld herumschmeißen. Wir haben also die gleichen Probleme wie die meisten anderen Vereine. Das Problem mit den Einnahmen durch die Zuschauer ist bei uns nicht so groß, da die Zuschauerzahlen relativ gering waren." Ob die Aussetzung des Spielbetriebs den Untergang für einzelne Vereine bedeute, hänge derweil von der Dauer der Krisensituation ab. "Die Frage ist natürlich", erläutert der 56-Jährige, "wie lange sich die aktuelle Situation hinzieht. Es ist wie in der freien Wirtschaft, da wird es sicherlich den ein oder anderen treffen." Für den Moment gelte es, sich solidarisch zu zeigen. Reguläre Fortführung der Saison, Abbruch oder gänzlich andere Lösung – es droht so oder so ein "brutales Szenario."
Trainingspläne? Köln setzt auf Eigenverantwortung
In Sachen Trainingssteuerung geht die rechtsrheinische Viktoria den Weg des Vertrauens. Anders als bei vielen Konkurrenten wurden den Profis keine speziellen Trainingspläne vorgesetzt. Die Kölner beschlossen mit dem Gang in die Kurzarbeit offenbar auch, vorübergehend auf Distanz zueinander zu gehen. "Der Kontakt mit der Mannschaft ist relativ gering, weil wir auch Abstand zueinander halten. Das Trainerteam wird wahrscheinlich mit ihnen im Dialog sein und die Spieler wissen auch, wie sie sich zu verhalten haben. Jeder Spieler muss sich so, wie er es für richtig hält, fit halten."