Verhandlungen stocken: Trares sorgt sich um seine Profis
Auch Waldhof Mannheim verabschiedete sich in die Kurzarbeit, der Kontakt untereinander wurde in Zeiten der Corona-Krise auf ein Minimum reduziert. Und doch dürfte in den Köpfen der Waldhof-Akteure der Profifußball weiterhin präsent sein – viele von ihnen bangen angesichts auslaufender Verträge um ihre Zukunft. SVW-Trainer Bernhard Trares macht sich ernsthafte Sorgen um seine Spieler.
Vertragsverhandlungen ausgesetzt
Die Zwangspause im Ligabetrieb traf auch Waldhof Mannheim völlig unerwartet. Beim SVW kommt neben den bekannten Sorgen um fehlende Zuschauereinnahmen und den Zeitpunkt der Fortsetzung des Spielbetriebs jedoch ein weiterer belastender Faktor hinzu: 16 Spielerverträge enden zum 30. Juni, die Verhandlungen in Sachen Vertragsverlängerungen sind zurzeit ausgesetzt. Waldhof-Trainer Berhard Trares, dessen Kontrakt ebenfalls ausläuft, sorgt sich wenig um die eigenen Perspektiven: "Um meine Zukunft mache ich mir im Moment keine Gedanken", erklärt er gegenüber der "Deutschen Presse-Agentur". "Es gibt Menschen in unserem Land, die haben ganz andere Probleme."
Beim Blick auf die Situation seiner Spieler ist die Gefühlslage beim 54-Jährigen eine andere. Denn: "Die Jungs haben ganz andere Zukunftsängste." Gerade die jungen Spieler könnten durchaus ins Hadern geraten, die eingestellten Vertragsverhandlungen dürften die Sorgen erheblich vergrößern. "Das", bestätigt Trares, "wird auf die Stimmung schlagen." Die Ängste der Mannheimer Akteure sind keinesfalls unbegründet. So hat der Alltag eines manchen Spielers wahrlich wenig mit dem Luxusleben anderer Fußballprofis zu tun. Wie der "Mannheimer Morgen" berichtet, lehnen zwei Waldhof-Profis das Kurzarbeit-Modell ab, da ihr Grundgehalt abzüglich der Miete auf Hartz IV-Niveau fallen würde.
"Niemand weiß, wann und wie es weitergeht"
Entsprechend schlecht dürfte es derzeit um die Motivation einiger SVW-Spieler bestellt ein. Der Verein kann aufgrund der Umstellung auf 100 Prozent Kurzarbeitergeld keine Leistungen mehr einfordern, den Spielern also weder Trainingspläne vorlegen, noch anderweitig Fitnessmaßnahmen verordnen. Cheftrainer Trares muss in diesem Punkt auf die Eigenverantwortung der Spieler bauen. Er selbst beschäftige sich aktuell insbesondere mit Videoanalysen, erledige gleichzeitig aber auch Aufgaben abseits des Fußball. Klar ist nun einmal: "Niemand auf der Welt weiß, wann und wie es weitergeht."