"Zusätzliche Verzerrung": HFC lehnt Geisterspiele ab

Schon Mitte März sprach sich der Hallesche FC als einer der ersten Klubs dafür aus, die Saison abzubrechen. Nun äußert sich der Klub erneut – und spricht sich mit klaren Worten gegen Geisterspiele aus.

HFC gegen Sonderrolle

Wann und wie es in der 3. Liga sportlich weitergeht, ist offen. Der Hallesche FC bezieht in einem Statement auf der Vereinshomepage klar Stellung: "Wir wollen die Saison gerne sportlich auf dem Rasen zu Ende bringen, aber nicht um jeden Preis." Eine Sonderrolle des Fußballs im Hinblick auf Tests und Infektionsschutzmaßnahmen sowie soziale Kontakte "sollte es nicht geben und wird gesellschaftlich aus Sicht des HFC auch nicht mitgetragen", so der Klub, welcher derzeit auf Platz 15 steht – mit einem Punkt Vorsprung auf die Abstiegsplätze.

Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit lehnen die Saalestädter ab. Zum einen, weil dadurch der Reiz des Fußballs "gerade in der 3. Liga" ohne Fans im Stadion verloren gehe. Zum anderen, weil "Geisterspiele die finanzielle Situation des Vereins drastisch verschlechtern und zusätzliche Wettbewerbsverzerrung mit sich bringen würden für Clubs mit großer Rückendeckung von den Rängen." Denn bei Geisterspielen müsste der Verein die vollen Kosten des Spielbetriebs tragen, ohne diese durch Einnahmen aus Ticketverkäufen decken zu können. 

"Überleben nicht gesichert"

Ohnehin sei die finanzielle Lage trotz der Einführung von Kurzarbeit "angespannt", denn ohne Einnahmen "ist das Überleben des Vereins nicht gesichert". Daher baut der Verein weiter auf die Unterstützung seiner Anhänger und Sponsoren. So führten die Saalestädter bereits den "virtuellen Stadionbesuch" ein, damit Fans den Verein mit einer Spende oder einem symbolischen Einkauf unterstützen können. Darüber hinaus hat der HFC zusammen mit der organisierten Fanszene die Möglichkeit geschaffen, Hilfsangebote für Risikogruppen anzubieten oder zu suchen. Beim "hfc-bleib-heeme-cup", einem E-Sport-Turnier mit FIFA 20, haben Fans außerdem die Möglichkeit gegen HFC-Spieler anzutreten und Preise zu gewinnen.

Wie es ab Mai weitergehen soll, "darüber wird derzeit intensiv mit dem DFB und den anderen Vereinen diskutiert", so der HFC. "Die weitere Vorgehensweise ist natürlich eng mit dem Verlauf der Pandemie und den behördlichen Auflagen und Einschränkungen verbunden." An Mannschaftstraining ist derzeit etwa nicht zu denken, da sämtliche Sportplätze noch bis zum 19. April gesperrt sind. 

   

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