Regionalliga Nordost will Saison mit Geisterspielen beenden

Während sich in der 3. Liga noch keine Lösung in der Frage abzeichnet, ob die Saison mit Geisterspielen fortgesetzt wird, sind die Klubs der Regionalliga Nordost schon weiter. Bei einer gemeinsamen Video-Konferenz am Donnerstag sprach sich die Mehrheit der Klubs dafür aus, die Spielzeit unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu beenden – mit Hilfe von MDR und RBB.

Live-Streams geplant

Die Entscheidung der Nordost-Klubs ist durchaus überraschend, hatten bei einer MDR-Umfrage im Vorfeld der Konferenz doch fast alle Vereine erklärt, sich Geisterspiele nicht vorstellen zu können. Einzig der Bischofswerdaer FV hielt diese Option für möglich, stimmte aber gleichzeitig wie eine Mehrheit für den Abbruch der Saison. Der Grund für das Umdenken bei den Klubs: Der Nordostdeutsche Fußball-Verbund (NOFV) setzt auf die Unterstützung von MDR und RBB, die den Vereinen Live-Übertragungen in Form von Live-Streams ermöglichen sollen. Damit könnten die Vereine die Spiele auf ihrer Homepage senden, eine Einnahmequellen generieren und die fehlenden Erlöse aus den Ticket-Verkäufen kompensieren.

Laut MDR-Sportchef Raiko Richter werde diese Variante derzeit geprüft: "Wir sehen uns in der Verantwortung für den Sport im Osten und glauben, dass über die Livestreams zumindest etwas die entgangenen Zuschauereinnahmen durch die Geisterspiele zu kompensieren sind. Falls die Fans einen kleinen Beitrag für ihren Verein spenden, um dessen Spiele doch noch live sehen zu können." 

Mehr Drittliga-Spiele im Free-TV?

Für die 3. Liga scheint die Option mit Live-Streams auf den Homepages des Vereine allerdings keine Lösung zu sein. Schließlich zeigt "Magenta Sport" schon alle Spiele live und dürfte den Klubs kaum Live-Bilder aus den Stadien zur Verfügung stellen. Außerdem erhalten die Drittligisten – im Gegensatz zu den Vereinen der 4. Liga – eine deutlich höhere Summe aus dem TV-Topf.

Eine Variante könnte aber sein, dass die ARD-Sender im Falle von Geisterspielen mehr als die aktuell erlaubten 86 Partien im Free-TV zeigen. Günther Gorenzel, Sport-Geschäftsführer bei 1860 München, hatte sich zuletzt dahingehend geäußert: "Das könnte für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation sein. Denn eine höhere Reichweite und Einschaltquote bringt auch den Klubs in der Vermarktung etwas." In der bisherigen Saison wurden bereits 56 Spiele live übertragen, sodass ohne Kompromiss zwischen ARD und Telekom nur noch 30 weitere Partien gezeigt werden dürften.

   

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