Geisterspiele oder Abbruch? Fünf Klubs halten sich bedeckt
In der Frage, wie es weitergehen soll, wurde das Meinungsbild innerhalb der 3. Liga zuletzt immer klarer. Während acht Klubs den Abbruch der Saison fordern, sind sieben Vereine (die bayrischen Klubs sowie Rostock und Braunschweig) für eine Fortsetzung der Spielzeit. In welche Richtung das Pendel ausschlägt, wird von der Position der übrigen fünf Klubs abhängen. Bisher halten sie sich bedeckt.
Keine offiziellen Statements
Duisburg, Meppen, Uerdingen, Köln und Kaiserslautern: Das sind die fünf Vereine, die sich bisher weder für das eine, noch für das andere Szenario ausgesprochen haben. Zwar will die "Bild" erfahren haben, dass sich Duisburg und Köln "wenn‘s drauf ankommt" der Forderung nach einem Abbruch der Saison anschließen wollen, doch offizielle Statements in diese Richtung gibt es bisher nicht. Die Viktoria etwa ließ wissen: "Derzeit ist schwer vorhersehbar, was in den nächsten Wochen möglich sein wird und was nicht. Wir alle sehnen uns danach, wieder Fußballspiele zu sehen. Doch es gilt, sich nach den behördlichen Vorgaben zu richten, damit zu gegebener Zeit die bestmögliche Entscheidung getroffen werden kann."
Und der MSV hält sich mit öffentlichen Forderungen in Richtung Abbruch wohl auch deswegen zurück, um nicht den Eindruck entstehen zu lassen, man wolle die Saison nur abbrechen, um sicher aufzusteigen. Sportdirektor Ivica Grlic hatte aber schon Mitte März durchblicken lassen: "Mein Gefühl sagt mir, dass die Saison höchstwahrscheinlich nicht zu Ende gespielt wird."
Kippt das Meinungsbild?
Während Meppens Coach Christian Neidhart zuletzt erste Zweifel in Richtung einer Fortsetzung geäußert hatte, gab es vom KFC Uerdingen bislang keine Statements. Der 1. FC Kaiserslautern hält sich ebenfalls bedeckt: "Wir werden uns zum jetzigen Zeitpunkt an einer öffentlichen Debatte über die Fortführung der Saison nicht beteiligen", betont Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt. Für die 3. Liga sei es existentiell, "als Einheit für die Interessen der Klubs in einer intern geführten Diskussion eine Lösung zu den bekannten Problemen zu erarbeiten".
Aufgrund der aktuellen Situation mit einer "Vielzahl von unterschiedlichen Sichtweisen" sei es "alternativlos, miteinander und nicht gegeneinander zu agieren". Der FCK sieht daher "im nächsten Schritt der Sitzung der Klubs mit dem DFB entgegen." Einen Termin gibt es bislang noch nicht. Klar ist aber: Sollten sich mindestens drei der fünf Vereine für einen Abbruch der Saison aussprechen, hätte dieses Szenario plötzlich eine knappe Mehrheit – das Stimmungsbild wäre gekippt. Eine Entwicklung, die sich bis vor wenigen Tagen nicht angekündigt hatte. Denn noch vor einer Woche sollen 13 Klubs eine Fortsetzung der Saison unter Ausschluss der Öffentlichkeit präferiert haben. Doch mittlerweile steht fest: Der Streit über die Frage nach der Fortführung der Saison ist eskaliert, eine einheitliche Linie der Klubs wird es nicht geben.