Streit der Vereine: DFB hofft weiter auf Saison-Fortsetzung

Gleich acht Drittligisten fordern in einer gemeinsamen Erklärung den Abbruch der Saison. Beim DFB hofft man derweil weiter darauf, die Spielzeit fortsetzen zu können, wie Vizepräsident Peter Frymuth in einem Interview mit dem "MDR" durchblicken lässt. Gleichzeitig appelliert er.

Suche nach Lösungen

Wie geht es weiter? Eine Frage, die auch Frymuth noch nicht beantworten kann: "Wir müssen Dinge erarbeiten, die stark von behördlichen Verfügungen abhängen." Zunächst gehe es um die Gesundheitssituation in Deutschland und im nächsten Schritt dann um die Möglichkeit, "den Spielbetrieb fortzusetzen". Die Saison zu Ende zu spielen, sei der Auftrag des DFB. Seit Wochen werde daher nach Lösungsansätze gesucht, wie dies möglich ist. "Das geht aber nur in Stufen. Wie alle Unternehmen in der Wirtschaft haben die Vereine und der DFB keinen Plan in der Schublade, den man jetzt ziehen kann", erklärt der 63-Jährige.

Zunächst müssten die Rahmenbedingungen geschaffen werden, um weiterspielen zu können. Doch eben diesen Rahmen sehen acht Klubs nicht gegeben – weder wirtschaftlich noch medizinisch. Offen fordern Halle, Mannheim, Magdeburg, Münster, Chemnitz, Großaspach, Jena und Zwickau daher den Abbruch der Saison – mit zwei Aufsteigern und ohne Absteiger. Eine Haltung, die andere Klubs wiederum nicht nachvollziehen können. Längst ist ein öffentlicher Streit mit gegenseitigen Vorwürfen entstanden. 

Gesamtbild "nicht gut rübergekommen"

Diesbezüglich räumt Frymuth ein, dass das Gesamtbild der Liga in den letzten Tagen "nicht gut rübergekommen" sei. Gleichzeitig hat der 63-Jährige aber auch Verständnis: "Für die Vereine ist es eine wahnsinnig schwierige Situation, sie werden jede Woche mit neuen Rahmenbedingungen überrollt." Dennoch hofft der Vizepräsident des DFB, "dass nachdem man einen kleinen Boxring aufgebaut hat, jetzt auch wieder zur Normalität geht und in die Zukunft blickt." Sein eindeutiger Appell: "Alle Vereine haben eine Verantwortung für die gesamt Liga."

In dieser Woche ist eine weitere Videokonferenz zwischen den Klubs und dem DFB geplant. Die Sorgen einiger Vereine habe man im Blick, Insolvenzen nehme beim DFB niemand billigend in Kauf, so Frymuth. "Wir haben die Stabilität des Gesamtbildes der 3. Liga im Auge. Wir können nicht die wirtschaftliche Entwicklung eines Vereins beeinflussen, aber wir können Vereinen Vorschläge machen." Mehrere Klubs hatten zuletzt Kompensationszahlungen bei Geisterspielen gefordert. Ein Konzept, wie Spiele ohne Zuschauer durchgeführt werden können, wird momentan erarbeitet.

Laborkapazitäten ausreichend

Klar ist: Bei Geisterspielen müssten die Spieler alle paar Tage gestetet werden. Die Laborkapazitäten dafür seien laut Frymuth aber ausreichend. Die Gefahr, dass der Fußball Kapazitäten so einschränke, dass erkrankte Menschen nicht getestet werden können, bestehe nicht. "Eine solche Situation würden der Fußball und seine Verantwortlichen auch nicht akzeptieren", stellt der 63-Jährige klar. Frymuth hofft, dass die Vereine doch noch zueinander finden. Dass ein Konsens allerdings noch möglich ist, scheint nahezu ausgeschlossen.

   

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