Neues Preußenstadion könnte bis zu 97 Millionen Euro kosten
Schon seit Jahren warten der SC Preußen Münster und seine Fans auf ein neues Stadion. Mit der am Montag vorgestellten Machbarkeitsstudie sind die Pläne für eine neue Spielstätte konkreter geworden. Doch bis die Bagger rollen und das Stadion fertig ist, wird es wohl noch einige Jahre dauern.
Fünf Ausbauvarianten
20.000 Plätze soll es einmal fassen, das neue Stadion des SC Preußen Münster. Das geht aus der am Montag präsentierten Machbarkeitsstudie des Planungsbüros Albert Speer und Partner hervor. Das Frankfurter Unternehmen hat ein umfangreiches Konzept erstellt, wie die neue Spielstätte der Adlerträger aussehen könnte. Vorgesehen ist unter anderem, dass neben der bestehenden Haupttribüne die übrigen drei Tribünen aus- und neugebaut werden.
Doch bis die Bagger an der Hammer Straße anrollen, wird es laut "100ProzentMeinSCP" noch mindestens bis 2022 dauern. Schließlich muss das Projekt zunächst europaweit ausgeschrieben werden (wohl ab Dezember), ehe überhaupt ein Bauunternehmer ausgewählt werden kann. Zudem bedarf es Verhandlungen, Ratsbeschlüsse und Bauanträge. Auch die Finanzierung des Millionen-Projekts ist noch völlig offen. Darüber hinaus muss geklärt werden, welche Variante es werden soll – fünf verschiedene stehen zur Auswahl.
Variante 1 umfasst ein vollständig überdachtes Stadion mit vier Tribünen und offenen Ecken für 32 Millionen Euro. Die zweite und dritte Variante sehen entweder eine Fankneipe oder zusätzliche Logen vor (jeweils rund 35 Millionen Euro), bei Variante vier würden für 38 Millionen sowohl Kneipe als auch weitere Logen über dem VIP-Bereich entstehen. Da in diesem Fall die Kapazität von 20.000 Plätzen nicht mehr erreicht werden würde, sieht Variante 5 darüber hinaus noch den Ausbau der vier Ecken vor. Kostenpunkt dann: etwa 40 Millionen Euro. Sicherheitshalber hat das Planungsbüro für alle Varianten einen “Risikozuschlag” für Unwägbarkeiten und Baukostensteigerungen errechnet, sodass der Endausbau am Ende rund 48 Millionen Euro kosten könnte (netto), wie das Magazin anschaulich darstellt. Unter den Tribünen sind jeweils Räumlichkeiten für Kiosk und Sanitäranlagen vorgesehen. Wie das neue Stadion am Ende aussehen wird, ist noch offen. Das Artikelbild zeigt lediglich eine mögliche Option.
Fertigstellung frühestens wohl 2025
Noch nicht in den Kosten enthalten ist der geplante Um- und Ausbau der Infrastruktur mit Geschäftsstelle (14 Millionen Euro), Parkhaus (24,1), Stadionwache (0,4) und Trainingsplätzen (2,1). Je nachdem, welche Stadion-Variante am Ende gewählt wird, liegen die Kosten insgesamt zwischen 86 Millionen Euro bei Variante 1 inklusive der kompletten Infrastruktur (40 Millionen Euro) und 97 Millionen Euro bei der fünften Variante – ebenfalls netto und inklusive Risiko und Kostensteigerungen. Nicht enthalten ist die Anbindung an die bestehende Verkehrsinfrastruktur. Aufgrund der geringen Planungstiefe und nicht erfasster Risiken rechnet Albert Speer und Partner mit Abweichungen bis zu 40 Prozent unter bzw. über dem ermittelten Kostenwert.
Der Verein wünscht sich laut Präsident Christoph Strässer die fünfte Ausbaustufe. Ob diese aber vor allem aus finanzieller Sicht zu realisieren ist, "wird dann politisch zu entscheiden sein", so Strässer gegenüber dem Magazin. Klar scheint: Bis das neue Stadion steht, wird es noch einige Jahre dauern. Nach einer ersten vorsichtigen Schätzung könnte es frühestens 2025 soweit sein – zumal die Bauarbeiten bei parallel laufendem Betrieb durchgeführt werden würden. Gebaut werden soll übrigens auch dann, wenn der SCP in dieser oder den kommenden Spielzeiten in die Regionalliga absteigen sollte. Denn dass das Preußenstadion in seiner aktuellen Form den modernen Ansprüchen schon lange nicht mehr genügt, darüber sind sich alle Beteiligten einig.
Was steht eigentlich in der 35-seitigen Machbarkeitsstudie der Stadt zum Ausbau des Preußenstadions? Und wie geht es…
Gepostet von SC Preußen Münster am Montag, 20. April 2020