Waldhof-Geschäftsführer rechnet mit Mehrheit für Abbruch

Am Montag (15 Uhr) kommen die 20 Drittligisten zu einer weiteren Video-Konferenz zusammen, um erneut darüber zu diskutieren, wie es weitergehen soll. Zudem könnte es zu einer internen Abstimmung kommen. Waldhof-Geschäftsführer Markus Kompp rechnet damit, sich eine Mehrheit der Klubs für den Abbruch der Saison aussprechen wird.

Abstimmung geplant

Seitdem sich vor einer Woche acht Klubs für einen Abbruch der Saison ausgesprochen hatten, ist es ruhig geworden. Während sieben Vereine für eine Fortführung der Spielzeit unter Ausschluss der Öffentlichkeit plädieren, halten sich die übrigen fünf Klubs zu ihrer Positionierung weiterhin bedeckt. Das dürfte sich in Kürze ändern, wenn der DFB im Rahmen einer weiteren Schaltkonferenz am Montag beziehungsweise im Nachgang daran das Meinungsbild der 20 Klubs einholen wird. Kompp geht davon aus, "dass eine Mehrheit der Vereine für einen Abbruch ist, auch wenn sich nur acht Klubs öffentlich positioniert haben", sagt er im "Mannheimer Morgen". Folglich müssten sich noch mindestens drei der fünf übrigen Vereine für einen Saisonabbruch aussprechen.

Beschlossen werden kann er von den Drittligisten aber nicht. Dies wäre die Aufgabe des DFB-Bundestages. Ohne, dass es bisher eine Tendenz für einen Abbruch gibt, soll ein außerordentlicher Bundestag nun einberufen werden. Eine Entscheidung, die Kompp begrüßt: "Wir hatten seit Wochen die Prüfung aller Optionen gefordert". Aufgrund der aktuellen Lage gelten kürzere Einladungsfristen, zudem wird der Bundestag wohl online stattfinden. "Sonst wären wir ja nahezu gelähmt, was Entscheidungen angeht", betont der Waldhof-Geschäftsführer.

Den DFL-Solidarfonds bezeichnet Kompp derweil zwar als "tolle solidarische Geste", sagt aber auch, dass die Zahlung nichts daran ändern werde, "dass wir mit Geisterspielen einen wesentlich höheren Schaden erleiden würden". So sehen es auch die übrigen sieben Klubs, die neben Mannheim einen Abbruch der Saison fordern. Der 1. FC Magdeburg etwa kalkuliert bei Geisterspielen mit einem Verlust zwischen 1,8 und 2,1 Millionen Euro. Ein Abbruch würde dagegen 1,3 bis 1,6 Millionen Euro kosten.

Abhängig von der Politik

Sollte die Saison fortgesetzt werden, dann mit Ende zum 30. Juni. Dafür sollen sich laut der "Ostthüringer Zeitung" mehr als zwei Drittel der Vereine ausgesprochen haben. Nur wenige können sich demnach eine Verlängerung der Saison bis zum 31. Juli vorstellen. Am Samstag tagt zunächst der Liga-Ausschuss, um sich über die aktuellen Entwicklungen zu beraten. Der DFB hofft derweil weiterhin darauf, die Saison regulär zu Ende spielen zu können. Allerdings ist der Verband abhängig von der Entscheidung der Politik.

Am kommenden Donnerstag wollen Bund und Länder entscheiden, ob Geisterspiele zugelassen werden. Sollte dem so sei, könnten Präsidium oder Vorstand des DFB die Fortführung der Spielzeit beschließen – einer Entscheidung des DFB-Bundestages bedarf es dafür nicht. Doch selbst wenn sich tatsächlich eine Mehrheit der Klubs für einen Abbruch der Saison aussprechen sollte: gebunden daran wäre der DFB nicht. Es dürfte wohl ein deutliches Votum nötig sein, um den Verband von einem Abbruch zu überzeugen. Nicht ausgeschlossen aber, dass es zu einem Patt kommen könnte. Klar scheint: Ganz egal wie entscheiden wird – am Ende wird es Verlierer geben.

   

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