Bei positivem Test: Komplette Mannschaft soll in Quarantäne
Das Hygienekonzept von DFB und DFL für die Durchführung von Geisterspielen hat bereits erste Hürden genommen, in einem entscheidenden Punkt herrscht zwischen den Verbänden und der Politik aber noch Uneinigkeit. Es geht um Quarantäne-Maßnahmen.
14-tägige Quarantäne gefordert
Bislang sieht das Konzept vor: Wird ein Spieler oder Betreuer positiv auf Covid-19 getestet, wird er für 14 Tage isoliert – nicht aber die komplette Mannschaft. Genau das fordert jedoch die Politik. Nachdem sich Bundesinnenminister Horst Seehofer am Sonntag dahingehend geäußert hatte, stellte Steve Alter, Sprecher des Bundesinnenministeriums, am Montag im Rahmen der Bundespressekonferenz klar: "Personen, die mit einer positiv getesteten Person in unmittelbarem Kontakt gewesen sind, müssen in 14-tägige Quarantäne gehen."
Ein Grundsatz, der nicht verhandelbar scheint: "Das ist ein Prinzip, das für die gesamte Bevölkerung zur Anwendung kommt, und es gibt keinen Grund, warum das bei Fußballprofis anders sein sollte", bekräftigte Alter. Noch habe die Bundesregierung aber "nicht darüber entschieden, ob sie dieses Konzept mit den Ländern zur Anwendung bringen will". Eine Entscheidung soll am Mittwoch bei einer Beratung zwischen Bund und Ländern fallen.
Zehn Fälle in den Bundesligen
Sollte es bei der geforderten Regelung der Politik bleiben, scheint fraglich, wie ein geregelter Spielbetrieb unter diesen Umständen möglich ist. Denn als Personen, die in unmittelbarem Kontakt mit einer positiv getesteten Spieler oder Betreuer gewesen sind, dürften auch die Spieler des letzten Gegners gelten. Sollte es zu Corona-Fällen innerhalb der Liga kommen, wären Spielabsagen die Folge. In beiden Bundesligen waren von 1.700 Tests, die in den letzten Tagen durchgeführt wurden, zehn positiv. Am Freitag hatten DFB und DFL ihr Konzept bereits um zehn Seiten erweitert.