Hansa-Boss kann Kritik an Hygienekonzept nicht verstehen

Das von DFB und DFL erarbeitete Hygienekonzept schlug in den letzten Tagen hohe Wellen. Mehrere Vereine, die ohnehin für einen Abbruch der Saison votieren, merkten an, dass die Umsetzung an ihrem Standort nicht möglich sei. Hansa-Boss Robert kann die Kritik an dem Papier nicht verstehen.

"Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg"

Ein eigener Mannschaftskoch, ein Hygienebeauftragter, der Arzt sein muss, mehrere Busse, zusätzliche Kabinen sowie die Zuordnung von mehreren Spielern zu einem Physiotherapeuten: Die Anforderungen an die Drittligisten sind durchaus hoch – das räumte auch Marien am Mittwoch im "NDR"-Interview ein. Doch dass Klubs wie Magdeburg, Halle, Jena, Münster und Mannheim davon sprechen, dass das Konzept nicht umsetzbar sei, verwundert den Hansa-Vorstandsvorsitzenden. In der "Bild" sagt er: "Selbst die Frauen-Bundesliga hält das Konzept für umsetzbar." Und das, obwohl die finanziellen Mittel dort deutlich geringer seien als in der 3. Liga.

Zwar räumt Marien ein, dass nicht jeder Klub wie Hansa über "drei Honorarärzte" und "genügend Platz" verfüge, "aber man könnte VIP-Räume herrichten und kostengünstig Container aufstellen". Wie "kostengünstig" diese Variante am Ende ist, scheint offen. Die Stadt Halle rechnet mit 800.000 Euro für den Umbau des Erdgas-Sportparks. Eine Summe, die Marien allerdings für deutlich zu hoch hält – zumal das Stadion erst 2011 komplett neugebaut wurde. "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg", entgegnet der Hansa-Boss, der sich über die ablehnende Haltung einiger Klubs wundert: "Man darf fragen, warum einige von Wettbewerbsverzerrung sprachen und jetzt nicht mal in Kleingruppen trainieren wollen."

Das Geld aus dem DFL-Solidarfonds reiche laut dem Hansa-Boss jedenfalls aus, "um die Gesundheit der Beteiligten zu gewährleisten." Zunächst sollen von den 5,7 Millionen Euro, die aus dem 7,5-Millionen-Euro-Topf der DFL in die 3. Liga fließen, die Corona-Tests bezahlt werden. Das übrige Geld soll anteilig an die Klubs ausgezahlt werden – und könnte dazu beitragen, das Konzept umzusetzen.

DFB-Gespräch am Freitag

Was derweil ins Auge fällt: Bedenken an einer Umsetzung des Konzepts äußerten bislang vor allem die Klubs, die einen Abbruch befürworten. Einen Umstand, der auch DFB-Vizepräsident Peter Frymuth missfällt: "In all den Diskussionen sei auch die Frage erlaubt, ob es tatsächlich darum geht, etwas nicht umsetzen zu können, oder eher darum, es nicht zu wollen." Am Freitag will sich der DFB mit den Klubs und den Hygienebeauftragten zusammensetzen und klären, wie das Konzept umgesetzt werden kann.

 

   

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