MSV Duisburg in "sehr, sehr ernster Situation"
Der MSV Duisburg bereitet im Zuge der Corona-Pandemie einen Lösungsvorschlag für die Dauerkarten-Inhaber vor. Weil die Zebras im Rahmen ihrer Liquidität auf "wirklich jeden Cent" angewiesen sind, soll es sich dabei um eine Idee abseits einer Rückerstattung handeln. Präsident Ingo Wald wählt klare Worte.
"Ernster, als 2013"
"Wir sind in einer sehr, sehr ernsten Situation. Vielleicht noch ernster, als sie 2013 war", eröffnet MSV-Präsident Ingo Wald auf der Homepage des Meidericher Spielvereins sein Statement, das sich auf die aktuelle finanzielle Lage des Klubs in der Coronakrise bezieht. Anders als 2013, als dem MSV Duisburg die Zweitliga-Lizenz entzogen wurde, stecken die Fans dieses Mal gemeinsam mit dem Verein in der Krise.
Wie Präsident Wald betont, sind die Zebras auf "wirklich jeden Cent" angewiesen, den der Klub im Moment besitzt. Das schließt unter anderem das Geld ein, das der Klub durch den Verkauf von Dauerkarten erwirtschaftet hat – und das durch Spiele vor leeren Rängen von den Fans zurückgefordert werden könnte.
"Die Sicherung der Liquidität ist aktuell die größte Herausforderung von vielen, vor der wir stehen", bringt Wald das Kernproblem auf den Punkt, ohne dabei die Fans zu verprellen: "Uns ist aber auch sehr wichtig zu betonen, dass wir volles Verständnis für alle die haben, die es sich in diesen schweren Zeiten nicht erlauben können, auf Geld zu verzichten."
Fan-Einnahmen von 165.000 Euro
Angesichts dieser Tatsache wollen die Duisburger bis spätestens zum Ende des Monats eine Idee finalisieren, wie sie den Dauerkarten-Inhabern eine Möglichkeit abseits der Rückerstattung bieten können. Andersherum taten es die Fans vor sieben Jahren für den Verein: Beim Lizenzentzug konnten die Fans mit "unheimlich viel Engagement und Ideenreichtum" bewirken, dass Unternehmen der Stadt und Einzelne sich solidarisch für den Erhalt des Duisburger Klubs finanziell eingesetzt haben.
Auch auf die Rückerstattung von Tageskarten für Heim- und Auswärtsspiele können die Fans freiwillig verzichten. Denn in der aktuellen Krise zeigten sich die Anhänger der Zebras erneut hilfsbereit für ihren Klub: Mit mehreren Aktionen – von der Blutspende bis hin zur klassischen Spende – konnte der Klub bis zum Anfang der Woche bereits über 165.000 Euro einnehmen. Geld, das für die klammen Kassen des Tabellenführers überlebenswichtig werden könnte.