1. FC Magdeburg will Hygienekonzept überprüfen lassen
46 Seiten umfasst es, das Hygienekonzept für die 3. Liga, das der DFB am Freitag veröffentlichte und mit dem der beiden Bundesligen nahezu identisch ist. Der 1. FC Magdeburg um Geschäftsführer Mario Kallnik will das Konzept nun vom Gesundheitsamt überprüfen lassen.
Infrastruktur tauglich?
Keine Frage: Das Konzept verlangt den Klubs einiges ab. Ein Arzt als Hygienebeauftragter, separierte Kabinen sowie ein Quarantäne-Trainingslager vor Wiederbeginn der Saison. Einige Vereine, vor allem die, die einen Abbruch fordern, haben zuletzt Bedenken an der Umsetzung geäußert. Zu den schärfsten Kritikern des Konzepts zählt FCM-Geschäftsführer Mario Kallnik. Der 45-Jährige will das DFB-Papier nun prüfen lassen, wie er in der "Bild" ankündigt: "Das Gesundheitsamt soll prüfen, ob die Infrastruktur eines Drittligisten überhaupt dazu taugt, so umfangreiche Maßnahmen umzusetzen."
Knackpunkt Hygienebeauftragter
Zumindest im Hinblick auf das Stadion dürften die Voraussetzungen in Magdeburg aber eigentlich gegeben sein, wenn man bedankt, dass Vereine mit kleineren Stadien das Konzept für umsetzbar halten. Kallnik stört vor allem die Tatsache, dass ein Hygienebeauftragter benannt werden muss, der die Gesamtverantwortung tragen soll. "Ich bin kein Mediziner. Aber wir haben drei Ärzte gefragt, ob sie die Verantwortung für die Umsetzung übernehmen würden. Keiner war dazu bereit. Mal unabhängig von den enormen Kosten." Zur Wahrheit gehört aber auch: Zwar muss der Hygienebeauftragter ein approbierter Arzt sein, kann Aufgaben aber an Personen mit entsprechender Ausbildung delegieren. Wie es nun weitergeht, ist offen. Kallnik bleibt in jedem Fall bei seiner Forderung nach einem Abbruch der Saison: "Jedes Geisterspiel bringt uns näher an den Rand der Pleite."