"Nicht realistisch": Kompp kritisiert Zeitplan des DFB
Geht es nach dem DFB, wird ab dem 26. Mai wieder gespielt. Noch in dieser Woche sollen die Vereine zwei komplette Corona-Testwellen durchführen, um wieder ins Mannschaftstraining einsteigen zu können. Ein Zeitplan, den Waldhof-Geschäftsführer Markus Kompp jedoch für "nicht realistisch" hält.
Suche nach Hygienebeauftragtem
Seit Freitag wird beim SV Waldhof Mannheim wieder trainiert – sehr zur Freude von Trainer Bernhard Trares: "Es war ein tolles, fantastisches Gefühl, nach acht Wochen wieder auf dem Platz sein zu können und mit den Jungs zu arbeiten", wird er im "Mannheimer Morgen" zitiert. In Kleingruppen fanden sich die Spieler, die nach dem Ende der Kurzarbeit wieder ihr volles Gehalt beziehen, auf dem Platz ein, schon Mitte dieser Woche könnte die Rückkehr ins Mannschaftstraining erfolgen. Doch bevor es soweit ist, muss der Waldhof noch zwei Hürden nehmen.
Zum einen benötigt der SVW einen Hygienebeauftragten. Mannschaftsarzt Konstantinos Cafaltzis könnte dafür infrage kommen, allerdings ist ungewiss, ob der Orthopäde aus Ludwigshafen den organisatorischen Aufwand neben der Arbeit in seiner Praxis gestemmt bekommt. Sobald ein Hygienebeauftragter, der zwingend Arzt sein muss, gefunden ist, müssen zunächst zwei komplette Corona-Testwellen durchgeführt werden. Dass dies bereits, wie vom DFB anvisiert, in dieser Woche über die Bühne gehen wird, hält Geschäftsführer Markus Kompp für "utopisch". Ohnehin sieht er den Zeitplan des DFB "als nicht realistisch" an. Klar ist: Mannheim muss nun aufs Tempo drücken, damit der Rückstand zu den anderen Klubs nicht noch größer wird.
Scholz erneut verletzt
Sollte der Ball dann tatsächlich ab dem 26. Mai wieder rollen, wird Torhüter Markus Scholz nicht dabei sein. Der Keeper stand am Freitag nach auskuriertem Kreuzbandriss zwar auf dem Trainingsplatz, verletzte sich aber prompt erneut und fällt mit einem Muskelfaserriss rund drei Wochen aus. "Er hat sich einen Piekser in der Wade geholt. Schrecklich, aber man kann es nicht ändern", so Trares gegenüber der Zeitung. Dorian Diring laboriert derweil weiterhin an einem Knorpelschaden im Knie und wird in dieser Saison wohl nicht mehr eingreifen können: "Bei ihm wird es leider nicht reichen. Schade, wir wären froh gewesen, wenn wir ihn wieder bei uns gehabt hätten", bedauert der Waldhof-Coach den Ausfall.
Mit sportlichen Prognosen hält sich Trares indes zurück: "Die Uhren sind wieder auf Null gestellt. Die Mannschaften wissen nicht, wo sie stehen. Die Saison beginnt von neuem. Niemand weiß, wie die einzelnen Spieler das Coronavirus und die Pause verarbeitet haben. Die Situation ist schwierig, aber wir versuchen das abzuschütteln." Gleichzeitig wird der Waldhof versuchen, den zweiten Tabellenplatz zu verteidigen, um am Saisonende in die 2. Bundesliga aufzusteigen.