3. Liga: Höhere Steigerung der Einnahmen als in den Bundesligen

„Die Dritte Liga wird ausbeutet. Sie wurde vom DFB einst als Premium-Kind geboren, da mache ich den Vorwurf, dass man danach die lebenswichtigen Unterhaltskosten verweigert. Man kümmert sich nicht um dieses Kind! Ich habe oft das Gefühl, wir sind fast lästig“, so verbreitete Engelbert Krupka, ehemaliger Präsident der SpVgg Unterhaching, in mehreren Medien eine negativen Eindruck von der 3. Liga. Vor allem beim lieben Thema Geld war der Macher des Münchener Vorortvereins regelrecht erzürnt, denn die Einnahmen und Ausgaben stehen in einem ungünstigen Missverhältnis zueinander, so einer der wichtigsten Kritikpunkte. Um dieses Problem effizient zu beseitigen, drückt er gegenüber dem “Merkur” seinen Wunsch aus, „dass jeder Verein in der Dritten Liga statt wie bisher 700.000 Euro 1,4 Millionen pro Saison bekommt.

Einnahmenssteigerung von neun Prozent

Das Geld könnte man aus dem DFB-Pokal holen. Schauen Sie: 36 Profivereine bekommen aufgrund ihrer eigenen Vermarktung pro Saison 600 Millionen, wir 20 Drittligisten aber nur 14 Millionen durch die Vermarktung des DFB. Wir haben 600.000 Euro Pflichtausgaben – bei 700.000 Euro Einnahmen. So treibe ich die Dritte Liga in die Hände von Investoren.“ Schenkt man nun allerdings der Studie "Bälle, Tore und Finanzen IX", von der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft "Ernst & Young" Glauben, sieht die Realität wohl doch etwas besser aus. Wie die Gesellschaft heute mitteilte, erwarten die Drittligisten eine Einnahmenssteigerung von neun Prozent – und damit mehr, als in den beiden Bundesligen, wo nur eine maximal sechs prozentige Steigerung der Einnahmen erwartet werden. In der nun abgelaufenen Saison konnte nach Angaben von "Ernst & Young" allerdings nur jeder dritte Verein einen kleinen Gewinn verbuchen.

3. Liga setzt Maßstäbe

Mehr als die Hälfte hingegen berichte von Verlusten. Um die Einnahmen langfristig zu steigern, plant jeder dritte Drittligist einen Stadionneubau, "noch mal knapp die Hälfte plant Umbauten", so die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft. Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) vor Kurzem berichtete, haben die Drittligisten in der abgelaufenen Saison durchschnittlich 5,7 Millionen Euro erwirtschaften können, während in der zweigleisigen Regionalliga in der Spielzeit 2007/08 4,1 Millionen pro Verein herausgesprungen sind. Durch die zahlreichen Traditionsvereine kann in Zukunft mit einer beträchtlichen Steigerung der Umsätze gerechnet werden. Neun Vereine konnten mit einem positiven Ergebnis nach der Vorsaison abschließen. Dies ist eine bemerkenswerte Steigerung gegenüber zu den Vorjahren. Es hängt sehr stark vom Finanzgeschick der jeweiligen Vereine ab, wie die Bilanz letztlich aussieht.

Mitarbeit: Henning Klefisch // FOTO:  Sebastian Ahrens / rostock-fotos.de

   

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