"Unfair" und "nicht zu vertreten": Kompp übt erneut Kritik
Auch wenn der SV Waldhof Mannheim am Freitag das Training in Kleingruppen aufgenommen hat: Geschäftsführer Markus Kompp pocht weiterhin vehement auf den Abbruch der Saison – und übt erneut Kritik am Zeitplan des DFB.
"Kein sportlicher Zeitplan"
Während sich die Klubs, die sich für eine Fortsetzung der Saison ausgesprochen haben, mit öffentlichen Äußerungen weitgehend zurückhalten, übt Waldhof-Geschäftsführer Markus Kompp in diesen Tagen fast täglich Kritik. Erst kritisierte er der Klubs, die ihm vorwarfen, er habe einen Todesfall in einer Spieler-Familie sportpolitisch genutzt. Dann äußerte er deutliche Zweifel an der Umsetzbarkeit des Hygienekonzepts, ehe er zu Wochenbeginn den Zeitplan des DFB als "nicht realistisch" bezeichnete und zudem eine neue Liga-Abstimmung forderte: "Ich sehe es nicht ein, dass der DFB die Saison auf Basis eines veralteten Meinungsbildes, aber unter neuen Rahmenbedingungen, Stichwort neutraler Spielort, fortsetzen will."
Im "Mannheimer Morgen" erneut der 37-Jährige nun seine Kritik am Vorhaben des DFB, die Saison ab dem 26. Mai in fünf aufeinanderfolgenden Englischen Wochen zu Ende zu bringen. "Das ist kein sportlicher Zeitplan, sondern geradezu unfair und den Spielern gegenüber nicht zu vertreten." Vor allem die Tatsache, dass zwischen den Spielen und Reisen zu Auswärtsspielen kaum Zeit für Regeneration oder ein zielführendes Training sei, stößt Kompp sauer auf.
Kompp fürchtet Insolvenz
"Ich sehe noch nicht, dass die Saison weitergeht. Der DFB hat lediglich den Rahmenspielplan geändert", merkt der Waldhof-Geschäftsführer in einem "SWR"-Interview an und verweist auf die Verfügungslagen in einzelnen Bundesländern. Nach wie vor fordert Kompp den Abbruch der Saison und fürchtet, "dass der DFB uns da vielleicht in die Insolvenz jagt". Sollte die Saison wie vom DFB geplant fortgesetzt werden, rechnet der Waldhof mit einem hohen sechsstelligen Verlust. Doch wenn die Politik grünes Licht gibt, wird sich der Waldhof wohl fügen müssen – trotz aller Bedenken im Hinblick auf den Zeitplan und das Hygienekonzept.