Türkgücü München äußert Zweifel an Drittliga-Aufstieg

Als souveräner Tabellenführer der Regionalliga Bayern hat Türkgücü München gute Aussichten, zum Aufsteiger in die 3. Liga erklärt zu werden. Doch der Klub äußert überraschend Zweifel.

Aufstieg war eigentlich nur Formsache

Komfortable neun Punkte liegt Türkgücü vor dem Zweitplatzierten Schweinfurt. Und da der bayrische Fußball-Verband den Klub zum Aufsteiger erklären will, der zum Ende der Meldefrist an der Tabellenspitze steht, schien der ambitionierte Verein schon mit mehr als einem Bein in der 3. Liga zu stehen. Denn dass die Saison in der Regionalliga Bayern in den kommenden Wochen fortgesetzt wird, gilt als unwahrscheinlich.

Doch überraschend äußert Türkgücü nun Zweifel: "Da muss noch viel zusammenkommen, damit das mit dem Aufstieg passt", sagt Geschäftsführer Max Kothny in der "Süddeutschen Zeitung". Ist der direkte Durchmarsch von der sechstklassigen Landesliga in die 3. Liga trotz großer Investitionen plötzlich nur noch eines von mehreren Szenarien? Hat Präsident Hasan Kivran kein Interesse daran, noch mehr als vorgesehen aus eigener Tasche zu bezahlen? Angeblich soll er bereits im Winter damit gedroht haben, das Projekt im Sommer zu beenden.

Knackpunkt Stadion

Offiziell verweist Kothny in der "SZ" auf die Coronakrise und die ungewisse Planung, was den Kader und Sponsoren angeht. Hinzukommt die Stadionfrage. Zwar habe der Klub laut Kothny die Drittliga-Lizenz "unter Auflagen erhalten", konnte aber noch kein Stadion angeben. In der Rückrunde der nun unterbrochenen Regionalliga-Saison hätte Türkgücü, das über keine eigene Spielstätte verfügt, seine Heimspiele im Stadion an der Grünwalder Straße ausgetragen, doch drei Drittligisten in einer Arena erlaubt der DFB nicht (auch 1860 und Bayern II spielen im Grünwalder). Aktuell wartet der Klub auf ein Gespräch mit der Stadt, für das es bislang aber wohl noch keinen Termin gibt. Zunächst will der Klub den außerordentlichen DFB-Bundestag am 25. Mai abwarten.

Sollte Türkgücü auf den Aufstieg in die 3. Liga verzichten, würde der FC Schweinfurt als Tabellenzweiter nachrücken – sofern er die Lizenz erhält. Eine Machbarkeitsstudie für den Umbau des Willy-Sachs-Stadions in Schweinfurt hat die Stadt nach "SZ"-Angaben bereits in Auftrag geben. Damit ist der FCS dem Münchener Klub derzeit einen Schritt voraus, wenngleich die aktuelle Sportstätte den Anforderungen der 3. Liga noch nicht gerecht wird.

   

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