DFB: Zweigleisige 3. Liga kurzfristig nicht umsetzbar

Am Wochenende hatte der saarländische Fußball-Verband (SFV) beim DFB einen Antrag auf eine zweigleisige 3. Liga gestellt. Doch zumindest kurzfristig scheint das Modell nicht umsetzbar.

Voraussetzungen nicht gegeben

Zwei Staffeln mit jeweils 18 Teams: So sah das Konzept des SFV aus, rund 30 Viertligisten hatten ihre Unterstützung zu diesem Modell zugesagt und darauf gehofft, dass der Antrag beim außerordentlichen DFB-Bundestag am 25. Mai angenommen wird. Doch daraus wird wohl nichts. Wie der Verband am Mittwoch erklärte, würden die Regional- und Landesverbände zu bedenken geben, dass die notwendigen strukturellen, ordnungsrechtlichen, wirtschaftlichen und zulassungstechnischen Voraussetzungen zur Einführung einer zweigleisigen 3. Liga "zum gegenwärtigen Zeitpunkt" nicht vorliegen dürften.

Vor diesem Hintergrund scheine eine kurzfristige Einführung nach Einschätzung der Konferenz "weder faktisch noch rechtlich und wirtschaftlich umsetzbar sein". Die Regional- und Landesverbände schlagen daher – wie schon im Zuge der Regionalliga-Reform beim DFB-Bundestag 2019 festgehalten – erneut vor, über die Struktur des Profifußballs unterhalb der Bundesligen der DFL bis zum DFB-Bundestag 2022 intensiv zu beraten und deshalb den Antrag des SFV zur weiteren Beratung an den Ausschuss 3. Liga und den DFB-Spielausschuss zu verweisen. Heißt: Offenbar wird der Antrag am 25. Mai nicht auf die Tagesordnung kommen.

Schwabl warnte: "Nächste Katastrophe"

Überraschend ist die ablehnende Haltung des DFB nicht, hatte er sich zuletzt doch mehrfach gegen eine Zweiteilung der 3. Liga ausgesprochen – nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen. Auch die Drittligisten zeigten sich wenig angetan von der Idee, Haching-Präsident Manfred Schwabl etwa sagte: "Wenn das Geld schon für 20 Vereine nicht ausreicht, wird es für 40 auch nicht langen. Dazu brauche ich doch keinen Taschenrechner. Mit einer Zweiteilung würden wir in die nächste Katastrophe schlittern."

Zu einer anderen Auffassung kamen wenig überraschend die Viertligisten, die im Gegensatz zu den aktuellen Klubs der 3. Liga von einer Zweiteilung profitieren würden. "Mittel- und langfristig empfinde ich eine zweigleisige 3. Liga als ein hervorragend vermarktbares Produkt. Es würde zu mehr Lokalduellen und dadurch attraktiveren Spielen führen", sagte Marcus Uhlig, Vorstandsvorsitzender von Rot-Weiss Essen, im Interview mit liga3-online.de. Doch vorerst scheint es nun bei einer eingleisigen 3. Liga zu bleiben.

   

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