Viktoria-Sportvorstand gegen zweigleisige 3. Liga
Die nahe Zukunft der 3. Liga soll am 25. Mai entschieden werden, dann findet der außerordentliche DFB-Bundestag statt. Zwischen der Wiederaufnahme des Spielbetriebs und dem Abbruch der laufenden Saison scheint alles möglich – eine zweigleisige 3. Liga allerdings gilt als unwahrscheinlich. Auch Viktoria-Sportvorstand Franz Wunderlich bezeichnet die Idee als "Träumerei".
"Sie sollen es sportlich schaffen"
Vor zwölf Jahren ging die 3. Liga unter dem Schirm des DFB als eingleisige Profi-Spielklasse hinter den beiden Bundesligen an den Start – doch das Konzept gerät aufgrund der Corona-Pandemie ins Wanken. Die Stimmen nach einer zweigleisigen 3. Liga mehren sich, ein entsprechender Antrag aus der Regionalliga wurde gestellt. Allen voran gelten West-Klubs wie Essen oder Oberhausen, aber auch Südwest-Vereine wie die SV Elversberg als Befürworter dieser Idee.
Viktoria-Sportvorstand Franz Wunderlich, dessen Team es nach sieben Jahren aus der Regionalliga im letzten Sommer in die 3. Liga schaffte, beobachtet die Entwicklung. "Ich finde den Ansatz gar nicht schlecht", gesteht der 56-Jährige gegenüber dem "RevierSport" ein. Den Aufstiegswunsch kann er anhand des eigenen, langen Anlaufs verstehen, aber "ich muss dann auch so ehrlich sein und sagen: sie sollen es auf dem sportlichen Wege schaffen." Die rot-weißen Klubs aus Essen und Oberhausen beispielsweise stehen aktuell hinter dem SC Verl, der bei einem Saisonabbruch wohl in bester Position für den Aufstieg stehen würde. Im Raum steht aber auch ein Mini-Turnier, um den Teilnehmer an den Aufstiegsspielen zu ermitteln.
Zukunftsplanungen aktuell ausgeschlossen
Dass die Verlierer eines Saisonabbruchs nun für eine zweigleisige Spielklasse plädieren, bringt in Wunderlichs Augen nichts: "Das ist doch zu diesem Zeitpunkt reinste Träumerei. Bei allem Respekt: Der DFB scheint aktuell überfordert zu sein, seine 3. Liga in Gang zu bringen." Dass dann darüber hinaus Zukunftsplanungen für die Spielklasse in der jetzigen Phase gemacht werden, hält der Sportvorstand für ausgeschlossen – ebenso der DFB, der eine zweigleisige 3. Liga zuletzt als kurzfristig nicht umsetzbar bezeichnete.