Aufstockung der Liga? Für den DFB "kein praktikabler Vorschlag"

Wie könnte es nach einem Abbruch weitergehen? Auf diese Frage wollte der DFB vor einer Woche eine Antwort. Carl Zeiss Jena und der 1. FC Magdeburg regten daraufhin an, die Liga in der kommenden Saison auf 24 oder 25 Teams aufzustocken. Vorschläge, die der DFB jedoch kritisch sieht.

Curtius äußert Bedenken

Zwei Aufsteiger, keine Absteiger und vier oder fünf Regionalliga-Aufsteiger: So sehen die Vorschläge des FC Carl Zeiss Jena und des 1. FC Magdeburg aus, die die Landesverbände Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen am kommenden Montag beim außerordentlichen DFB-Bundestag einbringen wollen. Der DFB, der ohnehin weiter eine Fortsetzung der Saison anstrebt, äußert angesichts von 24 oder 25 Mannschaften in der kommenden Saison jedoch große Bedenken: "Wenn wir im September starten könnten und Ende Mai wegen der Europameisterschaft fertig sein müssten, hätte das 46 beziehungsweise 48 Spieltage zur Folge. Plus Pokal wären das 54 Spieltage, die in 41 Wochen ausgetragen werden müssten", wird DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius im "Kicker" zitiert.

"Das heißt, dass du praktisch nur englische Wochen hättest. Die 3. Liga, die sich immer sehr gegen Spiele unter der Woche ausgesprochen hat, muss sich dessen bewusst sein." Daher sei eine Aufstockung der Liga "für mich noch kein praktikabler Alternativvorschlag, der alle unsere Probleme lösen würde", so Curtius. Und was eine von mehreren Regionalligisten angeregte zweigleisige 3. Liga angeht, "glaube ich nicht, dass es eine Mehrheit gibt." Schon zuletzt hatte der DFB durchblicken lassen, dass eine Aufsplittung der Liga kurzfristig nicht umsetzbar sei.

Saisonabschluss spätestens am 31. Juli

Geht es nach dem DFB, soll der Ball in der 3. Liga ab dem 30. Mai wieder rollen – zunächst muss allerdings die Politik zustimmen. Während Bayern bereits grünes Licht für den Spielbetrieb gegeben hat, darf in Sachsen-Anhalt (bis zum 27. Mai) sowie in Thüringen (5. Juni) auch weiterhin nicht in der Mannschaft trainiert oder gar gespielt werden. Der DFB steht mit den Landesregierungen in Kontakt: "Wir haben (…) bei der Politik noch einmal die Dringlichkeit und Wichtigkeit einer zeitnahen Entscheidung hinterlegt", teilte der Verband mit.

Für Curtius ist klar: "Wenn wir bis zum 15. Juni nicht starten, ist es unrealistisch, dass wir die Saison mit 38 Spieltagen zu Ende bringen." Demnach soll die Saison bis zum 15., spätestens aber bis zum 31. Juli abgeschlossen werden. Ob der Zeitplan realistisch ist, wird sich zeigen. Dass die Saison in den Juli hinein verlängert werden muss, scheint mittlerweile sicher. "Wir werden alles daran setzen, die Liga komplett zu überzeugen. Die Saison soll auf dem Rasen entschieden werden", kündigt DFB-Präsident Fritz Keller an. Eine neue Umfrage unter den 20 Klubs schloss Curtius dagegen aus. "Wir brauchen kein neues Meinungsbild einzuholen. Da würde sich wohl kaum etwas ändern."

   

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