FCC-Aufsichtsratschef wirft DFB "dreistes Vorgehen" vor

Gegen die Entscheidung des DFB, den Spielbetrieb ab dem 30. Mai wieder aufzunehmen, will der FC Carl Zeiss rechtliche Schritte einleiten. Aufsichtsratschef Mario Voigt wirft dem Verband nun "dreistes Vorgehen" vor.

"Pistole auf die Brust"

Schon am 31. Mai soll Jena ein Heimspiel gegen den Chemnitzer FC bestreiten. Und das, obwohl in Thüringen bis zum 5. Mai jeglicher Trainings- und Spielbetrieb untersagt ist. Entsprechend kann das Schlusslicht der 3. Liga derzeit auch nur in Kleingruppen trainieren. "Ohne Gespräche mit den Ländern über die Verfügungslagen zu führen, setzt der DFB im Alleingang den Vereinen die Pistole auf die Brust", wählt Voigt in der "Ostthüringer Zeitung" klare Worte.

Die Vereine dazu aufzufordern, notfalls in ein anderes Bundesland auszuweichen, sei "ein dreistes Vorgehen des größten Fußballverbandes Europas." Damit spalte der DFB "bewusst Fußball-Deutschland", wettert Voigt und spricht angesichts eines Zick-Zack-Kurses in vergangenen Tagen von "einer klare Ansage des DFB gegen die Vereine im Osten".

Voigt wittert Verschwörung

Voigt wittert eine Verschwörung: "Der DFB beraubt die Vereine des Ostens jeder fairen Chance". Und damit auch dem FC Carl Zeiss Jena. Zwar liegen die Thüringer abgeschlagen am Tabellenende und haben bereits 16 Punkte Rückstand zum rettenden Ufer, doch Voigt erinnert an das Kämpferherz des FCC: "Das haben wir in der vergangenen Saison bewiesen."

Der für Montag angesetzte außerordentliche DFB-Bundestag verkomme in den Augen des Fraktionsvorsitzenden der CDU im Thüringer Landtag zu einer Farce: "Wenn die Verantwortlichen Mut hätten, würden sie die Abstimmung mit den betroffenen Landesregierungen suchen und eine erneute Abstimmung der Vereine herbeiführen." Dazu wird es allerdings nicht kommen.

Zeit drängt

Beim FCC ist nun Eile angesagt: Bis zum Wochenende muss ein Hotel für das Quarantäne-Trainingslager gefunden werden – möglichst außerhalb von Thüringen, um nächste Woche in das Mannschaftstraining einsteigen zu können. Laut der "OTZ" habe sich der Klub bereits erste Absagen eingefangen. Außerdem muss geklärt werden, wo der FCC die Partie gegen Chemnitz austrägt. Im Raum steht ein Tausch des Heimrechts.

   

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