NFV erklärt Lübeck zum Aufsteiger in die 3. Liga
Der erste Aufsteiger in die 3. Liga zur Saison 2020/21 steht so gut wie fest: Am Freitag erklärte das Präsidium des Norddeutschen Fußball-Verbands (NFV) den VfB Lübeck zum Meister der Regionalliga Nord. Die endgültige Entscheidung fällt zwar erst bei einem außerordentlichen Verbandstag Ende Juni, doch die Zustimmung zum Antrag des Präsidiums gilt als Formsache.
Erstmals in der 3. Liga
Bereits vor einer Woche war sich der VfB Lübeck sicher: "Nach allen denkbaren objektiven und rechtlich vertretbaren Wertungskriterien kann der Aufsteiger nur VfB Lübeck heißen." Zuvor hatten sich die 18 Vereine der Regionalliga Nord mit einer knappen Mehrheit dafür ausgesprochen, den Aufsteiger der nun abgebrochenen Saison über zwei Relegationsspiele zwischen dem VfB und der U23 des VfL Wolfsburg zu ermitteln. Doch das Präsidium folgte dem Meinungsbild der Klubs nicht und erklärte den VfB Lübeck nach Quotienten-Regelung nun zum Aufsteiger. "Der VfB Lübeck ist in allen Konstellationen der Tabelle an der Spitze, daher das klare Votum für den Aufstieg des VfB Lübeck", so NFV-Präsident Günter Distelrath zur einstimmigen Entscheidung. In der Tabelle rangiert Lübeck nach 25 absolvierten Partien fünf Punkte vor den Zweitplatzierten Jung-Wölfen. "Eine Relegationsrunde zwischen dem Zweitplatzierten VfL Wolfsburg und dem VfB Lübeck, wie von einigen Vereinen vorgeschlagen, lehnt das NFV-Präsidium ab."
Der VfB kehrt damit nach 16 Jahren in den Profifußball zurück. Drittklassig waren die Norddeutschen zuletzt in der Saison 2007/2008 und verpassten anschließend die Qualifikation für die neu gegründete 3. Liga. Seitdem spielte der VfB in der Regionalliga, 2013 musste Lübeck aufgrund einer Insolvenz in die 5. Liga zwangsabsteigen. Auf direktem Weg gelang ein Jahr später aber die Rückkehr in die Regionalliga, in der kommenden Saison ist das Team von Trainer Rolf Martin Landerl nun erstmals in der 3. Liga vertreten. Die Planungen dafür haben bereits begonnen, unter anderem hat sich der Klub die Dienste des Ex-Braunschweigers Mirko Boland gesichert.
Erleichterung und Jubel
Der Jubel bei den Spielern ist riesig: "Die Erleichterung ist unfassbar groß, dass das Ding endlich durch ist", freut sich Kapitän Daniel Halke in den "Lübecker Nachrichten". Jeder, der es mit dem VfB Lübeck halte, "sollte sich heute einen reinknallen. Wir haben uns den Aufstieg erarbeitet und verdient. Die Stimmung ist dementsprechend ausgelassen. Ich denke, wir werden uns was überlegen, wie wir unter Corona-Regeln feiern können."
Auch Ahmet Arslan jubelt: "Wir haben es einfach verdient, weil wir die beste Mannschaft der Liga waren. Wir stehen zu Recht da. Es wird uns keiner aufhalten können, zu feiern. Dann sind es halt nicht 1,50 Meter Abstand, sondern nur 1,20 Meter." Vorstandssprecher Thomas Schikorra ergänzt: "Wir freuen uns natürlich sehr über diese Entscheidung, wenngleich nichts einen Aufstieg auf dem grünen Rasen mit all seinen Emotionen ersetzen kann." Es sei dennoch der "verdiente Lohn aller VfBer, die den Weg unseres Vereins in den vergangenen sieben Jahren von der Schleswig-Holstein-Liga bis zum heutigen Tage begleitet haben".