1. FC Magdeburg beantragt Verlegung der ersten Spiele

Mit einem Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern soll der 1. FC Magdeburg am 30. Mai in die restliche Saison starten. Doch weil der FCM nach eigenen Angaben frühestens am 11. Juni in den Spielbetrieb einsteigen kann, hat er nun die Verlegung der ersten Partien beim Spielausschuss des DFB beantragt. Gleichzeitig pocht Magdeburg auf mindestens 14 Tage Mannschaftstraining.

Noch keine Corona-Tests

Eigentlich hätten die Elbstädter gemäß des Hygienekonzepts von DFL und DFB an diesem Wochenende das siebentägige Quarantäne-Trainingslager beziehen müssen, um am übernächsten Wochenende spielbereit zu sein. Problem: Der FCM konnte die notwendigen Corona-Tests noch nicht durchführen, da das zuständige Labor nach Angaben des Vereins über keine freien Kapazitäten verfügte. Eine für Mittwoch geplante Testung sagte der FCM ab, nachdem der DFB mitgeteilt hatte, dass die Wiederaufnahme des Spielbetriebs erst nach dem 30. Mai erfolgen könne. Nun kann erst am Montag die erste Testreihe beginnen, die zweite dann am Mittwoch, sodass frühestens am Donnerstag die Ergebnisse vorliegen würden. Erst im Anschluss könnten die Magdeburger dann in das Quarantäne-Trainingslager ziehen. 

"Damit war von Anfang an klar, dass der Neustart für uns nicht haltbar ist", sagt Geschäftsführer Mario Kallnik gegenüber der "Volksstimme". Ein Start in die Liga ohne eine Vorbereitungszeit von "mindestens zwei bis drei Wochen Mannschaftstraining ist für uns nicht akzeptabel", stellt Kallnik in einer Mitteilung des Vereins klar. "Daher haben wir beim Spielleiter des DFB die Verlegung unserer Meisterschaftsspiele auf einen Termin frühestens ab dem 11.06.2020 beantragt." Zunächst geht es um die Partien gegen den 1. FC Kaiserslautern (30. Mai) und bei den Würzburger Kickers (2. Juni), aber auch das noch nicht genau terminierte Spiel bei Hansa Rostock (9. – 10.6.) will der Klub demnach verlegen lassen.

Kein früherer Trainingseinstieg

Hinzukommt, dass der FCM aufgrund der Verfügungslage in Sachsen-Anhalt bis zum 27. Mai nicht trainieren darf. Einen früheren Einstieg schließt Kallnik in der Zeitung aus: "Wir haben einen klaren Standpunkt, der besagt, dass wir uns an die behördlichen Vorgaben halten. Dabei bleibt es." Die Forderung des DFB, mit der Politik bezüglich einer Ausnahmeregelung in Kontakt zu treten, lehnt Magdeburgs Geschäftsführer ebenfalls ab: "Wir (…) sehen uns nicht in der Verantwortung, die Politik zu bearbeiten, um früher ins Mannschaftstraining zu kommen. Wir nennen uns zwar die Größten der Welt, nehmen uns aber nicht wichtiger als alle anderen Menschen und Vereine dieses Bundeslandes."

Unterstützung erhält der Klub von Rechtsanwalt Prof. Dr. Rainer Cherkeh: "Wenn wie hier offenkundig dringende Gründe für eine Verlegung der Meisterschaftsspiele gegeben sind, die zudem nicht im Verantwortungsbereich des Klubs liegen, dann ist der DFB, der das terminliche Hin und Her in dieser Woche veranlasst hat, gut beraten, dem Wunsch nach dann nun einmal zwingend erforderlichen, geringfügigen Anpassungen im Terminplan nachzukommen." Andernfalls, so Cherkeh, würden "bei allen dann betroffenen Spielen Einsprüche gegen die Spielwertungen drohen. "Das ist vollkommen unnötig und würde der gesamten Liga schaden."

Austragung erst im Juli?

Ob der DFB den Antrag auf Verlegung der ersten Spiele annimmt, ist völlig offen. Zumal unklar ist, wann die Partien dann nachgeholt werden sollen. Der Spielplan weist angesichts von fünf Englischen Wochen in Folge bis Anfang Juli keinerlei Lücken auf, sodass nach aktuellem Stand frühestens am 7./8. Juli gespielt werden könnte – und damit nach dem eigentlichen Saisonende am 4. Juli. Für den Fall, dass die Verlegungen abgelehnt werden sollten, will der FCM wohl rechtliche Schritte prüfen. "Wenn der DFB unbedingt spielen will, dann ist das so. Aber dann ist er auch in der Verantwortung, für Chancengleichheit zu sorgen", so Kallnik in der "Bild". Der DFB hat derweil mit "Unverständnis" auf den Antrag des Vereins reagiert.

   

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